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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 83 -
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83 Unter den kirchlichen Gebäuden war das älteste nnd architektonisch bedeutendste die nach Unseren Lieben Frau benannte Pfarrkirche der deutscheu Bevölkerung, die etwa iu der Mitte des Festungsberges an einem hervorspringenden Punkte der Donauseite stehende jetzige Hauptpfarrkirche, gewöhnlich Matthiaskirche genannt. Der Bau begann zu Anfang der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts unter der Regierung Belas IV. Die Kirche war ein frühgothischer Bau mit drei Langschiffen und einem Querschiffe. Ihre innere Länge betrug 57, die Breite des Mittelschiffes 11 30, die Höhe desselben 16, die Breite der Seitenschiffe 6 50 Meter. Das Kreuzschiff ragte nicht über die Mauern der Seitenschiffe hervor. An die drei Joche des Mittelschiffes schloffen sich gegen Westen das Joch zwischen den beiden Thürmen und gegen Osten die zwei Joche des Querschiffes und des langen Chores; diesem folgte schließlich der ans der Hälfte des Vierzehnecks gebildete und außen mit Strebepfeilern umstellte Chorabschluß, dessen sieben Seiten unten ein höheres rnndbogiges und über diesem ein niedrigeres spitzbogiges Fenster von primitiver geometrischer Arbeit zeigten. Die Seitenschiffe schloffen hinter dem Joch des Querschiffes mit annähernd quadratischen Chören. Das Mittelschiff war von den Seitenschiffen durch zwei Reihen von je vier gedrungenen Kreuzpfeilern getrennt, an deren Seiten dickere, an den Kanten aber schlankere Säulenschäfte vorsprangen, um au der Decke deu Rippen des Kreuzgewölbes zu begegnen. Die Westfa^ade hatte ein mit gedrungenen Säulen gegliedertes, einfach gebildetes Portal, darüber ein Rundfenster und an jeder Seite einen Thurm. Der Zwischenbau der Thürme, der gegen Westen ein Joch bildete, war gleichsam die Vorhalle des Hauptschiffes, während das Untergeschoß der Thürme gleichsam den Seitenschiffen als allerdings niedrigere Fortsetzung diente. Vom Portale führten Stufen in das tiefer gelegene Schiff hinab. Auch die Südseite hatte ein kleineres, zierlich gemeißeltes Thor, das im Niveau des Estrichs der Kirchenschiffe lag. Ob an dieser Stelle schon früher eine Kirche gestanden, ist nicht nachweisbar, doch hat die Rordseite mehrere Wandpfeiler, deren Bildung vou der der übrigeu abweicht, uud zwar in einer Weise, daß man sie auch einer früheren Zeit zuschreiben kaun. Die Kirche des XIII. Jahrhunderts wurde vermuthlich mit dem Chor begonnen, dann wnrde der Bau gegeu Westen fortgeführt und in folgerichtiger basilikaler Anordnung am Ende des Jahr- hunderts vollendet. Daß die Seitenschiffe niedriger waren als das Hauptschiff, ist dnrch die an den Pfeilern in zwei Reihen übereinanderstehenden Capitäle erwiesen, von denen die unteren älter sind; einen weiteren Beweis bieten über den Pfeilern die Details des Gewölbes, das zum Theil, uämlich au der Ostwand des Nordthurmes, seiuer ganzen Aus- dehnung nach gefunden wurde; endlich spricht hiefür der Umstand, daß alle jene Details ans der Basilika des XIII. Jahrhunderts, die der Umwandlung in eine Hallenkirche nicht hinderlich waren, noch vorgefunden wurden. Diese Umwandlung ist an das Ende des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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