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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 106 -
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106 Erdgeschoß zwei Stockwerke. In der Mitte seiner einfachen, jedes architektonischen Schmuckes entbehrenden Fa^ade führt eine Freitreppe zu einer in Stockwerkshöhe sich erhebenden offenen Säulenhalle hinan. Die acht gewaltigen korinthischen Säulen derselben tragen als Krone des Gebäudes den Giebel, dessen Feld sieben allegorische Figuren in Zinkguß enthält: Pannonia der Kunst, Wissenschaft, Geschichte nnd dem Ruhme Kränze reichend; die in der rechten Ecke des Feldes liegende jugendliche Gestalt stellt die Theiß, der in der linken Ecke liegende Greis die Donau vor. Dieses Werk des Bild- hauers Mouti entbehrt der decorativen Kraft, es drückt überdies gar nicht den Zweck des Gebäudes aus, sondern charakterisirt mehr die Geistlosigkeit der damaligen Seulptur. In den Mauern der Säulenhallen befinden sich vertiefte Felder für Reliefs, die aber nicht gemacht wurden. DerRahmeu des als Haupteiugaug dienenden Thores ist der am reichsten ornamentirte Theil des Gebäudes uud gleicht in Vielem dem Thore des Erechtheions zu Athen. Die Festräume des Gebäudes, die Vorhalle, in die man durch das Hauptthor gelangt, das darauf folgende Treppenhaus, die von hier aus sich öffnende Vorhalle des zweiten Stockwerks uud der auschließeude Pruuksaal sind ohne Ausnahme ebenso einfach gehalten wie die Fa^ade; der Architekt vermied folgerichtig die reichen, abwechslnngsvolleu decorativen Elemente und suchte seine Wirkung in der klaren, übersichtlichen Anordnung und der mit den einfachen Mitteln des Aufbaues: Säuleu, Pfeilern, Gebälk und kühnen Flachgewölben bestrittenen Constrnetion. Auch hat er dieses Ziel vollkommen erreicht. Die durch Sänlen und Pfeiler mehrfach getheilte, mit einer Flachknppel gedeckte Vorhalle, die bei ihrem zweiten Abschnitt nach rechts und links abzweigende Haupttreppe, deren beide Seiten im zweiten Stockwerk korinthische Säulengänge ausweise«, dauu die weite, kreis- runde, durch Säulen, Pfeiler und Nischen gegliederte, kuppelgedeckte, vou oben beleuchtete Halle, die dem römischen Pantheon ähnelt, schließlich der gleichfalls mit einer Säulen- ordnung versehene, horizontal gedeckte und von oben beleuchtete Prunksaal siud iu der gleichmäßigen Großartigkeit uud Feierlichkeit ihrer Wirkung der einfachen, aber doch bedeutend wirkenden Fa^ade weitaus überlegen. Durch die zum Theil in neuerer Zeit hinzugefügte verschiedenfarbige Stuckmarmorverkleidung der Säulen, Pfeiler und Wände wird der architektonische Eindruck dieser Räumlichkeiten ein freundlicherer, während das Treppenhaus in den geschichtlichen Malereien von Karl Lotz und Moriz Than einen bedeutenden Schmuck erhalten hat. So ist dieser Bau auch jetzt uoch mit Recht eiu Stolz der Hauptstadt, deuu er wird uuter den Bauten seiner Zeit von wenigen erreicht, in der Hauptstadt aber ist seitdem kein Gebäude entstanden, das ihm an Wirkung gleichkäme. Außer Michael Pollak hatten noch drei Architekten ihr Theil an der damals so lebhaften Bauthätigkeit. Josef Hild erbaute vou 1827 bis 1830 das Handelsstands- gebäude, dessen mit seiner Säulenhalle ansehnlich wirkende Fa^ade noch jetzt einen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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