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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 112 -
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112 einstöckige, in großen Verhältnissen entworfene, richtig gegliederte Donaufronte und ihr geräniniges, imposant angeordnetes Innere erhalten ein eigenthümliches Gepräge dnrch das aus vielerlei Elementen gemengte, übermäßig abwechslnngsvolle, auf Schatten- wirkung verzichtende flache Ornament, das infolge dieser Mängel auch die gut gegliederte» Masse» des Baues iu ihrer Wirkung beeinträchtigt. Seinem Erbaner, Friedrich Feßl, eine»! Künstler von nicht gewöhnlicher Begabung, schwebte ein Gebände von original- nationalem Charakter vor Augen, er gerieth aber auf Irrwege und brachte ein Werk zustande, dem nur die Bedeutung eines mißglückte» Versuches oder vielmehr eiuer architektonische» Souderbarkeit zukommt. Teu Schmuck des Innern bilden Wandbilder von Karl Lotz und Moriz Than, deren allegorische, sagenhafte nnd geschichtliche Stoffe gut gewählt sind. Die Summe für den Palastbau der nugarischen Akademie der Wissenschaften kam d»rch begeisterte Opserspenden zusammen, durch welche die Nation ihrem starken Vertrauen ans sich selbst und ihren Hoffnungen anf eine günstige Gestaltung der politische« Lage Ausdruck verlieh. Der Palast wurde uach dem bei der Preisbewerbung mit dem ersten Preise gekrönten Entwürfe des preußischen Architekten August v. Stiller iu deu Jahreu 1862 bis 1864 erbaut. Von den drei großen Abschnitten seiner zweistöckigen Fronte springt der mittlere bedeutend hervor und ist um ein ganzes Stockwerk höher als die beiden seitlichen, so daß diese zurücktretend mehr als Flügel des mittleren Hanptbanes erscheinen. Um deu im Mittelbau besiudlicheu Prunksaal vvu außeu recht bestimmt (und dvch nicht svlgerichtig) zn betonen, wurde die Wirkung einer einheitlicheren nnd wohlgegliederten Fa^ade geopfert. Der Schüler Schiukels, des Meisters reingriechischer Bauweise, wich vvu dem strengen Grundsatze des Meisters ab und wandte sich der Renaissaneeknnst zu, mit deren lebendigeren Formen er den stockwerkweise dnrch Sänlenpaare gegliederten Mitteltraet der Fa^ade verschwenderisch schmückte. Die geräumige Vorhalle ist durch zwei Reihen von Sänlenpaaren ans Salzbnrger Marmor in drei Schisse getheilt. Der weiterhin folgende, um etliche Stufen'erhöhte Quergang mit Säulen, die vou diesem ausgehende Treppe, die sich aus halber Höhe des Stockwerks in zwei spiralige Äste theilt, der dem Gang im Erd- geschoß ähnliche Corridor im oberen Stock, endlich der ohue Vorhalle, direet aus den Gang mündende Prunksaal sind keineswegs mit solcher Wirkung angeordnet, wie der bedeutsame Zweck des Gebäudes dies fordert. Die Galerie des Pruuksaales ruht gleichfalls auf Säuleu von rothem Salzbnrger Marmor und das schöne Spiegelgewölbe seiner Decke wird von Karyatiden gestützt. Nenestens ist die Ode des früheren unvollendeten Znstandes mit bestem Erfolge behoben worden durch drei au eiuer Saalwand ausgeführte Bilder von Karl Lotz aus der Eulturgefchichte Ungarns uud durch die vruameutale Deckeumalerei des Architekten Albert Schickedanz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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