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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 134 -
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134 Zierbäume waren damals noch Seltenheiten. Auch der große Stadtwäldchenteich mit seinen Doppelinseln war sein Werk; hier entstand die erste eiserne Brücke aus Draht, weßhalb das Eiland selbst Drahtinsel geuannt wurde; jetzt heißt sie Szechenyi-Jnscl. Die andere hieß Pfaueninsel, bis die Pietät ihr den Namen Palat ins-Jnsel beilegte. Noch zu Lebzeiten des Palatins Josef wurde am Außenrande des Stadtwäldchens die Herminenkapelle erbaut, welche das Gedächtniß der geliebten, in der Blüte ihrer Jugendschönheit verblichenen Tochter des Erzherzogs verewigt. I. Schams in seiner 1822 in deutscher Sprache erschienenen Beschreibung der Stadt Pest macht zum Stadtwäldchen noch die spöttische Bemerkung, man versuche auch dort Bäume zu pflanzen, es sei aber gar keine Rede davon, daß dort jemals ein Wald stehen sollte! Selbst I. W. Häusler, der Budapest vor vierzig Jahren schilderte, sieht im Stadtwäldchen nur eine blos durch ihre Unannehmlichkeiten merkwürdige Wilduiß mit viel Staub, wenig Wasser, theurem Essen, gar keiner Beleuchtung und langweiligen Unterhaltungen. Die einzigen Gärten, mit hübschen Landhäusern, befanden sich zu beiden Seiten der großen Allee. Jetzt ist diese Gegend schon Stadt. Durch die Anlage der Andrässy-Straße, früher Radialstraße, erfuhr das ganze Stadtwäldchen eine Umgestaltung. Breite Fahrwege wurden im Walde angelegt, darunter als Hauptlinie die nach der Erzherzogin Stephanie benannte Straße; das Wäldchen ward in einer Weise umgestaltet, daß es thatsächlich geeignet wurde, das erholungsbedürftige Publikum einer wirklich großen Stadt aufzunehmen. Parallel mit dieser Schöpfung entstanden auf dem Gebiete desselben der Palast und die übrigen Zierbauten der Landesausstellung, noch früher der Thiergarten, später der Eislaufpavil lon, der Cirkus, das Sommertheater nnd der dem Wiener Volksprater ähnliche Volks- garten. Ferner folgen noch der Wettrennplatz und der artesische Brunnen nebst dem artesischen Bade. Wenn man das Stadtwäldchen betritt, erblickt man vor Allem ein prächtiges Rondean von frischen: Rasen, rings von blühenden Büschen eingefaßt, mit breiten Geh- wegen zwischen Rosen und tropischen Gewächsen und einem gewaltigen, in dreizehn Strahlen emporschießenden Springbrunnen in der Mitte. Links eröffnet sich sogleich eine malerische Scenerie gegen den Teich hin, der die Insel umfaßt und dessen glatter Spiegel mit Schwänen und flinken Nachen voll buutgekleideteu jungen Volkes belebt ist. Wandelt man unter den weithinschattenden Bäumen das romantische Teichufer entlang, so hört man alsbald Löwengebrüll, welches die Nähe des Thiergar tens verkündet. Dieser ist schou als Garten voll Reiz, denn er dient den Versuchen des Vereines für Aeelimati- siruug von Pflanzen als Schauplatz. Zwischen seinen alten und neugepflauzten exotischen Gewächsen erheben sich Pavillons, Ställe, Hürden und Schuppen, alle in der Bauweise
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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