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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 394 -
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394 Zu Anfang dieses Jahrhunderts begann das Klavierspiel sich auszubreiten; fast in jedem herrschaftlichen Salon stand ein Pianoforte und dies zog wiederum viele aus- gezeichnete Kräfte nach Ungarn, die sich zumeist mit Klavierunterricht befaßten. Natürlich waren es lauter Anhänger von Haydn, Mozart und Beethoven, deren Klaviercompositionen dadurch in den Kreisen des Hochadels ebenso heimisch wurden als iu Wien. Und welche ausgezeichnete Klavierspieler es in dieser Sphäre gab, geht schon daraus hervor, daß Beethoven so manche seiner herrlichen Klavier-Sonaten und andere Compositionen Damen der ungarischen Aristokratie gewidmet hat. Bald drang die Mnsikpflege auch in den Bürger- stand ein und gerade aus diesem sind nachmals die besten Musiker, Virtuosen und Eom- ponisten hervorgegangen. Dieser Aufschwung brachte es mit sich, daß schon anfangs des Jahrhunderts mehrere Klavierschulen und andere Lehrbücher der Musik in ungarischer Sprache erschienen. Die erste ungarische Klavierschule ist von Stesan Gäti (Ofen, 1802), die zweite die von Alexander Dömeny und Malovitzky (1828); 1834 gab Andreas Bartay unter dem T i t e l , A p o l l o " seine Harmonielehre heraus.Alles dies war von günstiger Wirkung auf die Entwicklung, nicht nur der allgemeinen, sondern auch der ungarischen Musik. Aus der bereits ziemlich laugen und rühmlichen Reihe ungarischer Musiker seien hier die bedeutendsten etwas eingehender besprochen. Zu Anfang des Jahrhunderts begründeten Johann Nepomuk Hummel und Franz Liszt ihren Weltruhm. Johaun Nepomuk Hummel ist am 14. November 1778 zu Preßburg geboren. Sein Vater war auch sein Lehrmeister. Schon mit sieben Jahren erregte er durch sein musikalisches Talent uud fertiges Klavierspiel das Interesse Mozarts, der ihn zu sich nahm und zwei Jahre lang unentgeltlich unterrichtete. Dann machte sein Vater, damals Orchesterdirector des Schikaneder'schen Theaters, mit ihm eine Concertreise durch Deutschland, Dänemark, England und Holland (1788 bis 1795) und überall war der kleine Hummel, wie einst sein Meister Mozart als Kind, der Gegenstand allgemeiner Bewunderung. Nach Wien zurück- gekehrt, bildete er sich uuter Albrechtsberger und Salieri weiter für die Composition aus nnd war schon mit 18 Jahren ein sehr beachtenswerther Componist. Von 18<Z3 bis 1811 war er fürstlich Eszterhäzy'scher Kapellmeister zu Eiseustadt; 1816 wurde er Hofkapell- meister zn Stuttgart und übersiedelte 1820 «ach Weimar, wo er als großherzoglicher Kapellmeister am 17. October 1837 sein Leben beschloß. Er hat über 120 Compositionen hinterlassen; seine vorzüglichen Concerte nnd Sonaten für Klavier, seine Trios nnd Quintette, das berühmte Septelt für Blasinstrnmente und zwei Messen haben bleibenden Werth. Weniger Erfolg hatte er mit seinen zehn Opern, deren keine sich lange auf der Bühne erhielt. Als Klavierspieler gehörte er zu deu letzten Vertretern des classischen Stils. Auch als Improvisator war er ausgezeichnet. Seine Geburtsstadt hat ihm 1888 ein Denkmal errichtet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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