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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 417 -
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417 sich von Preßburg längs der Donau bis Belgrad. In dieser ganzen verworrenen Epoche voll innerer und äußerer Kriege konnte die an Zahl und Kraft geschwächte Nation wenig Muße finden, um die Werke des Friedens zu Pflegen. Zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts, in dem Zeitraum zwischen dem erschöpften Barock und dem aufsteigenden Rococo, als in der Malerei die Bildnißkuust fast ausschließlich herrschte, traten in Ungarn zwei tüchtige Talente auf, die jedoch durch die Ungunst der Verhältnisse aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Johann Kupeczky, der Sprößling einer protestantischeu Familie, die sich vor den religiösen Verfolgungen aus Böhmen nach Ungarn gerettet hatte, wurde 1667 zu Bösiug im Preßburger Comitat geboren. Sein Vater war Webermeister. Von der Ahnung seines Künstlerberufes getrieben, entwich der fünfzehnjährige Sohn aus dein Vaterhause, wo ihm der Webstuhl winkte, erreichte nach knrzer Irrfahrt Wien und lernte dort die Elemente der Malerei kennen. Dann verbrachte er 22 Jahre in Rom. Nach Wien zurückgekehrt, malte er die Mitglieder der kaiserlichen Familie und andere hervorragende Personen, einige davon im ungarischen Prachtkleide. Durch diese Thätigkeit gelangte er zu hohem Ruhm. Um 1726 siedelte er nach Nürnberg über, wo er 1740 starb. Der Andere war Adam Mänyoky. Geboren 1673 zu Szokoly im Säroser Comitat, dann Schüler des Hofmalers Andreas Scheitz zu Hannover und des Nikolaus Largilliere iu Paris, aber auch sonst noch in Paris und Holland weitergebildet, stand er kurze Zeit in Diensten Franz Räköczis II., lebte von 1712 ab als Hofmaler Augusts II., Königs von Polen, in Warschau, dann als Hofmaler König Augusts III. iu Dresden und starb daselbst 1757. Die künstlerische Wichtigkeit beider liegt in der Bildnißmalerei. Knpeczky war das größere und weit fruchtbarere Talent. Die Zahl seiner Bilder in öffentlichen und Privatsammlungen Ungarns, Österreichs und Deutschlands übersteigt die 200, wovon 38 ihn selbst und seine Familie darstellen. Beider Richtung entstand aus der Nachahmung Rembrandts und Van Dyks unter dem Einfluß italienischer Studien. Ihre Gestalten treten lebensvoll auf, ja sie blicken uns zuweilen herausfordernd an, ihre Farbe ist satt und lichtwarm, doch kommen sie an überzeugender Wirkung den niederländischen Porträts keineswegs nahe. Dem Ende des XVIII. Jahrhunderts gehören die stark mitgenommenen Fresken an der Decke der Budapester Universitätskirche an. Trotz ihres schlechten Zustandes lassen sie in ihren allzu volkreichen und bewegten Gruppen die schon fast entkräftete Barockkunst erkennen, welche mit ungenügenden Mitteln große Effecte erzielen will. Im XIX. Jahrhundert zeigen sich erst in den Vierziger-Jahren kräftigere Regungen des Kunstlebens. Damals entstand aus der Initiative einzelner vielgereister Patrioten der erste ungarische Knnstverein, welcher regelmäßige Ausstellungen neuerer Gemälde des Ungarn III. »7
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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