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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 434 -
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434 braucht, um die gesunde Entwicklung der nationalen Kunst ihren höchsten Interessen gemäß zu sichern. Übrigens war dies nicht etwa die erste That der Regierung im Interesse der monumentalen Kunst Ungarns. Das Verdienst der Anbahnung gebührt dem gewesenen Minister für Cultus und Unterricht Angust Tresort, dem begeisterten Kunstfreunde, der unter anderem die Erlaubniß Seiner Majestät als obersten Patronatsherrn erwirkte, daß er von dem staatlich verwalteten Religionsfonds alljährlich eine gewisse Summe zur Hebung der kirchlichen Kunst verwenden dürfe. Auf Kosten dieses Fonds wurden, nach Maßgabe des Bedürfnisses, Altarbilder höheren Ranges bestellt und versuchsweise auch ansehnliche Preise für Altarbilder, bei öffentlichem Wettbewerb, ausgeschrieben. Dieser Versuch dauerte zwar nicht lange genug, um zu augenfälligen Erfolgen zu führen, allein er wurde insofern nützlich, als er einige dazu geeignete Talente zu merklichem Aufschwung veranlaßte und den Kirchen kleinerer Provinzstädte, ja Dörfer zu Altarbildern verHals, deren höhere Richtung und tüchtigere Ausführung auch den Kunstkenner überraschen mag. So hat sich Jgnaz Roskovics durch sein Gemälde: „Die Herabkunft des heiligen Geistes" als kirch- licher Maler von entschiedenem Beruf erwiesen. Auch im Rahmen der Budapester Meisterschule für Malerei sind einige der besseren Schüler ihres Directors Julius Beuczür (Julius Stetka, Julius Kardos und Andere) mit so manchem ernsten biblischen und kirchlichen Gemälde vor die Öffentlichkeit getreten, allein ohne daß die Pflege dieser Richtung dem directen Einslnße der naturgemäß iuteressirteu Kreise zuzuschreiben wäre. Außerhalb dieser Schule ist es serner Franz Paczka, der im Verfolg der Neigungen seiner Jugend auch in der kirchlichen Malerei schöne Ergebnisse aufzuweisen hat („Der Verlorne Sohn" und Anderes). Unter den älteren sind Michael Koväcs, Josef Moluär, Georg Vastagh und der seit langer Zeit in Rom ansäßige Maler-Veteran Franz Soldat ics die hervorragenderen. Um die Liste der ungarischen Maler, die einer höheren Richtung gehuldigt haben, zu vervollständigen, sei noch Eugen Gyärsäs erwähnt, dessen großgedachter Versuch: „Bahrgericht" so schone Hoffnungen für seine Zukunft erregt hat. Die strenge und begeisterte Pflege der höheren Richtungen wirkt erfahrungsgemäß befruchtend auch auf die geringeren Kunstzweige. Man sieht dies dem größten Theile der ungarischen Genrebilder und Landschaften an, sowie der Bildnißmalerei, die neuerdings auch in Ungarn zu hoher Beliebtheit und Wichtigkeit gelangt ist. Zur eindringlicheren Pflege des Porträts führte», außer der Zunahme der künstlerisch geschulten einheimischen Kräfte, noch besonders die öffentlichen Anregungen durch Minister Tresort und das Beispiel des Auslandes, wo die geistvolleren Bildnißkünstler in hoher Achtung stehen, dann aber auch der Umstand, daß einige vortreffliche Spezialisten sich in Budapest nieder-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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