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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 436 -
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436 berührenden Bedeutung gelangten. Barabäs spielte hier dieselbe Rolle wie Kriehuber für Österreich. Wie dieser, so wußte auch Barabäs die lithographische Kreide gewandt zu führe», ehe die Photographie kam und die Verewigung der Gesichtszüge fast ganz an sich riß. Viele hundert Blätter beträgt die Folge seiner Bildnisse, ein förmliches Magazin der neueren Culturgeschichte Ungarns, worin unter anderen die Jugendbildnisse Alexander Petöfi's und anderer Größen werthvolle Unica sind. Sein Leben ist noch unvollendet, doch läßt sich von ihm füglich sagen, daß hinsichtlich dieses allgemein giltigen Interesses seiner Werke keiner der trefflichen jüngeren ihm gleichkommt. Die Verdienste Nikolaus Barabäs' sind denn auch längst vom ganzen Lande anerkannt, wenn auch in Hinsicht auf rein malerische Vollkommenheit seither von Verschiedenen überholt. Freilich haben auch die Bahnbrecher ihre Bahnbrecher, wenigstens in der Bildniß- malerei; haben wir doch schon im XVIII. Jahrhundert zwei so hervorragende ungarische Porträtkünstler, wie die schon oben erwähnten Mänyoky und Kupeezky, im Auslaut» wirken gesehen. Daß es noch andere solche Künstler gegeben haben mag,von deren nngarischer Zugehörigkeit nur nichts bekannt ist, dafür ist als Beispiel Karl Brocky anzuführen, der meistens in Italien und England lebte, so daß man daheim von seiner Thätigkeit fast nichts erfuhr, bis ihn sein Vaterland aus einigen trefflichen, letztwillig dem ungarischen National- museum vermachten Bildern als einen feinsinnigen und hochbegabten, den alten Meistern nachstrebenden Künstler schätzen lernte. Ihm dankt das Nationalmuseum unter anderem die Ölbildnisse des tapferen ungarischen Generals Georg Kmety (später als Ismail Pascha der heldeumüthige Vertheidiger von Kars) und des ungarischen Kriegsministers von 1848, Ladislaus Meszäros, beide in London gemalt. Der neuere Aufschwung dieses Kunstzweiges machte sich besonders auf der Landes- Ansstellung im Jahre 1885 bemerklich, in deren Bilderhalle die Abtheilung der Porträts zu den glänzendsten gehörte. Diese erfreuliche Überraschung war, außer den daheim lebenden Wackeren, in erster Reihe dem Zusammentreffen dreier bedeutender nngar- ländischer Künstler zn verdanken: Julius Beuczür, Heinrich von Angeli und Leopold Horowitz. Auf jener Ausstellung prangte eine ganze Schaar interessanter Köpfe, unter denen uns aber noch jetzt der des gewesenen Ministerpräsidenten Koloman Tisza, eines der Meisterwerke Julius Beuczürs, am lebendigsten vorschwebt. In dem Jubiläumsbilde der ersten ungarischen Versichernngs-Gesellschaft anerkannten wir die Schaffenskraft, mit der der Meister nach alten Porträts nnd verblichenen Photographien der verstorbenen trefflichen Männer sozusagen den todten Stoff wieder lebendig zu machen und in einer Komposition von großem Wurf lebhaft und charakteristisch in Beziehung zu setzen ver- standen. In dem Porträt des gewesenen Ministerpräsidenten aber sehen wir mit unbedingter Bewunderung eine tiefe und geduldige Spürkraft, eine außerordentliche Feinheit der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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