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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 438 -
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438 durchdringenden Beobachtung, durch die es dem Künstler gelungen ist, das psychologische Problem so zu lösen, daß das Porträt dem Beschauer das Original nach dem Wesentlichen seines ganzen Wesens darlegt. Seitdem sind die trefflichen lebensgroßen Bildnisse der Grafen Ludwig Tisza, Julius Kärolyi und Julius Andrässy entstanden. In allen diesen Schöpfungen, ja selbst in seinen Damenbildnissen ist der Meister seinem Grundsatz treu geblieben: Achtung vor der Wahrheit. Dem vornehmen Realismus seiner Kunst wider- strebt es, sich mit den Scheinerfordernissen einer aus der Mode gerathenen Kunst des „Jdealisirens" abzufinden. Auf weniger strengen künstlerischen Grundsätzen beruht die liebenswürdige und besonders durch eine elegante Leichtigkeit einschmeichelnde Porträtkunst des in Ödenburg geborenen Heinrich von Angeli. Auf der Landesausstellung sah man von ihm drei prächtige Damenbildnisse und in allen dreien erschien seine Kunst als der berufene Dolmetsch weiblicher Schönheit. Der dritte bedeutende Bildnißmeister Ungarns ist Leopold Horowitz, der bisher gewöhnlich in Warschau lebte und sich dort allgemeiner Beliebtheit erfreute. Vor einigen Jahren noch wußten Wenige, daß er in Ungarn geboren sei, und er bekräftigte dies auch nicht in der Heimat, sondern auf der Wiener Weltausstellung 1873 in der ungarischen Kunstabtheilung, wo er einige Porträts ausstellte und dafür ausgezeichnet wurde. Auch auf der Laudes-Ausstellung von 1885 war er sehr reich und würdig vertreten. Große Aufmerksamkeit erregte er, namentlich bei den Damen, durch sein zart empfundenes Genrebild eines Ehepaars, das mit einem Säugling tändelt. Den echten, großen Erfolg aber erntete er bei diesem Anlaß mit dem ganz hervorragenden lebensgroßen Bildniß der Fürstin Sapieha. Das interessante Antlitz, die fein gezeichnete majestätische Gestalt der betagten Dame blieben im Gedächtniß des Beschauers als Musterbild wahrer Vor- nehmheit haften, Kunstkenner und Kunstfreunde aber genossen überdies voll gerechter Bewunderung die überaus edle und geistvolle Technik dieses Werkes. Diese aufrichtige Würdigung brachte den Künstler wieder in nähere Berührung mit seinem Vaterland, wo er seither durch die Bildnisse Johann Aranys, Manrns Jökais, Franz Pnlszkys, August Tresorts und anderer Berühmtheiten den Ruhm seines Namens noch vermehrt hat. Unter den in der Heimat lebenden Malern, die sich hauptsächlich mit Porträts befassen, ist gegenwärtig Georg Vastagh der gesuchteste. Die Steigerung der öffentlichen Aufmerksamkeit und der Anforderungen, die jetzt auch hierzulande an Porträts gestellt werden, hat auch auf seine Kunstübung erfrischend gewirkt. Seine in der Regel sorgfältig gearbeiteten Werke zeigen sein Talent spannkräftiger, die Ergebnisse seiner Leistung über das Niveau einer anständigen Befriedigung des Alltagsbedürfnisses hinausreichend, was auch als Beweis für die Heilsamkeit des edlen Wettstreits dienen mag. Unter seinen älteren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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