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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 443 -
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443 Übrigens gewinnt das ungarische Genre immer mehr Mannigfaltigkeit. Im Kreise der socialen Gesichtspunkte entwickelt sich Tihamer Margit tay, ein letztmodernes und gewiß nicht alltägliches Talent, das die tragikomischen Episoden des Salonlebens und einzelne bizarre Figuren desselben bald mit guter Laune charakterisirt, bald bis an die Übertreibung zuspitzt und sich damit ein großes dankbares Publikum erobert hat. („Der Unwiderstehliche", „Der Korb", „Die gute Partie", „Flitterwochen", „Scheiden wir uns" n. s. w.) Mit der Muße des Spottes arbeitet auch Eugen Kämendy, doch wendet sich seine sanfte Satire nicht gegen unser k'in sieele, sondern gegen die Lächerlichkeit der Mode am Ende des vorigen Jahrhunderts; mit den bunten Unglaublichkeiten derselben, die er aufs feinste und mit bester Laune auszuführen weiß, hat er sich besonders im Ausland eine recht geschätzte Specialität geschaffen. Die bürgerliche Classe unserer Zeit und mitunter auch unser Salonleben findet noch einen feinen Darsteller in Eugen Jendrassik und dem wackeren, in München lebenden Stephan Csök. Hier wären dann noch anzureihen: Jguaz Ujväry, Bartholomäus Karlovszky, Arthur Halmi, Theodor Zempleuyi, Karl Ferenczy, Bela Grünwald, Philipp Läszlö, Anton Neogrädy, Josef Rippl-Ronai, Simon Hollössy, Friedrich Strobencz, Aknsins Tolnai, Anton Szirmai, Koloman Deri und der gewesene Architekt Robert Nadler, dessen vielseitiges Talent Architekturzeichnung, Landschaft und Genre gleichmäßig beherrscht. Ein neues Element von modernstem Geiste bildet die anziehende und würdigende Darstellung der Fabriks- und Handarbeit, des Arbeiterlebens mit seinen mannigfaltigen Kämpfen, deren Kleinwelt von Glück und Unglück durch die findigeren Sittenmaler neuer- dings mit Erfolg ausgebeutet wird. Einer der Ersten unter ihnen war Ärpäd Feszty, dessen Gemälde: „Grubenunglück" auf der 1885er Ausstellung mit vollem Recht Auf- merksamkeit erregt hat. Es ist das Werk eines empfänglichen Gemüths und denkenden Geistes, der ohne Pathos, aber dennoch mit poetischem Ausdruck und ergreifender Wahrheit das traurige Ereiguiß erzählt. Der Beginner dieser neuen Richtung war, wenn wir uns recht erinnern, der treffliche, jetzt in London lebende Ludwig Brück mit einem großen und wirksamen Bilde: „Eisengießer", dessen interessantes Motiv er sich aus der Altoseuer Schiffswerft« geholt hat. Seinem Beispiel folgten Andere, so namentlich sein jüngerer Bruder Max Brück, Anton Tahi und Demeter Skntezky. Letzterer lebte viele Jahre, mit Aufträgen überhäuft, in Venedig und errang schöne Erfolge; jetzt ist er daheim und bewährt seine aus Italien geholte farbenbunte Manier an heimischen Motiven, ins- besondere an interessant charakterisirten nnd effectfrischen Augenblicksbildern aus dem Leben der oberungarischen Slovaken. Unter denen, die sich dem eingehenden Studium der in Ungarn wohnenden Nationalitäten widmen, ragt der in Werschetz geborene Paul Jvauowits hervor, ein ausgezeichneter Maler, den der Zug der Stammverwandtschaft
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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