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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 453 -
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458 von ungarischer Herkunft sind Ludwig Michalek in Wien und Gabriel Kädär in Paris, desgleichen einer der Jüngsten in diesem wenig gepflegten Kunstzweige: Karl S t raßgür t l in Berlin. Nach alledem ist dennoch unter den drciHanptzweigen der bildeudenKünste die Plastik diejenige, die sich, Dank den? Zusammentreffen und längeren Fortbestehen zahlreicher günstiger Bedingungen, am glücklichsten entwickelt hat. Der Aufschwung des öffentlichen Geistes, das materielle Gedeihen der Gesellschaft und ihre uachgerade zur Entwicklung gelangte Kunstempfindung, endlich die Unterstützung durch den Staat, — dies sind die Bedingungen, an welche sich die reichere Entfaltung der Plastik, als selbständige Kunst, knüpfte. Es sind dieselben Kräfte, deren Zusammenwirken die Plastik im Alterthum und während der Renaissance auf eine so hohe Stufe der Vollkommenheit erhob, und das Fehlen der einen oder anderen oder zeitweilig auch aller dieser Bedingungen ist zugleich die Erklärung, warum diese Kunst, wenn sie gleich die verflossenen Jahrhunderte hindurch in Ungarn nicht gänzlich brach lag, dennoch gar wenig Denkmäler der Vergangenheit ans unsere Tage gelangen ließ, wie denn überhaupt das Land bis auf die neueste Zeit über- aus arm an hervorragenden plastischen Begabungen war. Als dann die nationale Plastik eben zu keimen begann, wurde ihr Nährboden selbst durch die nämlichen Verhältnisse ins Wanken gebracht, welche dem Aufblühen der Schwesterkünste so hinderlich wurden. An Anfängen, die auf der Höhe ihrer Zeit standen, und an Bestrebungen, die zu schätzbaren Versuchen führten, hatte es übrigens auch in alter Zeit nicht gefehlt. Ihre Spuren sind aus so manchem Blatte der geschriebenen Landesgeschichte zn finden. Da ist, in den ersten Jahrhunderten nach Annahme des Christenthums, von dem mehr oder weniger reichen plastischen Schmuck dieser und jener Kirche die Rede, so beispielsweise von der Pracht jenes Graner Domes, den gegen Ende des XII. Jahrhunderts Erzbischof Hiob neu erbauen ließ, von dessen Statuenschmuck jedoch leider uichts auf uus gekommen ist, als was wir aus weit späterer Schilderung in Wort und Bild erfahren. Aus dieser Zeit und von der Art und Weise ihrer plastischen Kunst sind gerade nur noch einige Proben erhalten geblieben, nämlich die Reliefs in den Domkirchen zu Karlsburg (Siebenbürgen) und Fünfkirchen. Die letzteren, die in der Wand des zur Unterkirche führenden Ganges ange- bracht sind, behandeln Scenen aus der Geschichte des Simson nnd Herodes, allerdings mit recht primitiver Kunst als lose zusammenhängende Reihe von Figuren uud Gruppen in halber Lebensgröße. Weitaus bedeutender, und auch jünger, ist der reiche Statuenschmuck der Abteikirche zu Jäk, deren wir, als einer der schönsten Schöpfungen des romanischen Kirchenbaues, bereits gedacht habeu. Die recht zahlreichen gothischen Kirchen im Lande zeigen — nach der Behauptung eiues vaterländischen Kunsthistorikers — größtentheils schon das Gepräge des sinkenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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