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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 454 -
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454 Stils, Kleinlichkeit und unvollendeter Zustand sind ihre bezeichnenden Züge. So ist denn auch die an sie gewendete Bildhauerarbeit geringerer Art, sie beschränkt sich meist auf die ornamentalen Figuren an den hervorspringenden Cousoleu, Kragsteinen und Schluß- steinen, sowie auf die im Laubornament angebrachten Köpfe und Gesichter. Die besten Arbeiten dieser Art finden sich in der Benedictinerkirche zu Ödeuburg, in Neudorf (Jglo) und einigen anderen Städten der Zips, ferner im Dome zu Agram. Hier und da sind auch die Giebelmauern und Bogenfelder der Thore mit Reliefs geschmückt. In dieser Hinsicht steht der Dom zu Kaschau voran, insbesondere dessen nördliches Portal, wo in spitzbogigen Feldern vertheilt eine ganze Reihe lebendig behandelter, wenngleich etwas mangelhaft ausgeführter Reliefdarstellungen aus der Legende der heiligen Elisabeth und der Passionsgeschichte zu sehen ist. Gegen Ende des XIV. Jahrhunderts fand auch schon die selbständige Plastik ihre Männer, ja es gab im Lande sogar berühmte Kunsterzgießer. Solche waren die Meister Martin und Georg, Söhne des Klansenburger Malers Niklas, welche die Bildsäulen der drei aus Ärpäds Stamme entsprossenen Nationalheiligen Stefan, Emerich und Ladislaus, sowie das in Großwardein errichtete Reiterstandbild des letzteren in Erz gegossen haben. Diese Werke sind sämmtlich untergegangen. Wohl aber steht noch jetzt auf dem Domplatze zu Prag die eherne Reiterstatue Sauet Georgs, die trotz ihrer Mängel ein ganz hervor- ragendes Werk jener Zeit ist und sich in einer alten Inschrift als Werk der beiden Klauseuburger Meister bekundet. Einen lebhafteren Aufschwung nahm die Sache der Kunst, besonders der Plastik, im XV. Jahrhundert unter König Matthias' Regierung; ihn knüpften persönliche Sym- pathien und auch verwaudtschaftliche Bande an Italien, und mit mehreren dortigen Höfen, welche sich der Förderung von Kunst und Literatur befleißigten, sowie mit einzelnen bedeutenden Männern jenes Landes blieb er zeitlebens in regem Verkehr. In der Reihe der Künstler, die er nach Ungarn berief, wird Benedetto da Majano erwähnt. Auch Verocchio wurde von ihm wiederholt beschäftigt. Diesem Künstler werden neuerdings die im Berliner Museum befindlichen medaillonförmigen Jugendbildnisse des Matthias und der Beatrix zugeschrieben, während die im Wiener k. und k. kunsthistorischen Hofmuseum bewahrten, in weißem Marmor gearbeiteten Reliefporträts des königlichen Paares von einem unbekannten Künstler stammen. Ans gleichzeitigen Aufzeichnungen ist bekannt, daß Verocchio für Matthias auch Bronzebüsten des Darius und Alexanders des Großen, sowie einen Bruuuen ausgeführt hat. Ein anderer marmorner Brunnen sei das Werk Andrea da Fiesoles gewesen. Von italienischen Künstlern gefertigt waren vermuthlich auch die ehernen Statuen und Reliefs, die in bedeutender Anzahl die Thore und Höfe der Königs- paläste zu Ofen und Visegräd schmückten; dagegen mögen die Denkmäler des Hauses
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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