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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 521 -
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521 zwischen dem in die Donau fallenden Näkos nnd den der Galga, also mittelbar der Theiß zufließenden Gewässern. Der sandige Boden ist sehr reich an Qnell- und Brunnenwasser; obwohl nicht besonders fruchtbar, läßt er den Bauer dennoch selbst bei schlechter Ernte nicht ganz im Stich. Das Klima darf für sehr gesund gelten; ansteckende Krankheiten, wie anch die Cholera pflegen die Gegend zu verschonen. Der Ort wird schon zu Anfang des XIV. Jahrhunderts erwähnt, doch hatte er keine besondere Wichtigkeit. Im Jahre 1492 hatte er zwar bereits eine steinerne, mit Thnrm versehene Kirche, doch blieben in der Türkenzeit nur fünf Bauernhöfe bewohnt; im Jahre 1696 zählte es 26 Familien, 1702 72 Hörige, sämmtlich Magyaren. Die ganze Entwicklung des Ortes war bis in die nencste Zeit mit dem Namen Grassalkovich untrennbar verknüpft. Nach der Vertreibung der Türken war Gödöllö ein kleines, bedeutungsloses, armes Dorf. Die Wände seiner Häuser bestanden aus Flechtwerk, das, gleich den Schwalben- nestern, dick mit Lehm verstrichen war; die Hauptbalken seiner Strohdächer ruhten anf Gabeln; das herrschaftliche Gebäude stand an der Stelle des jetzigen Gasthofs, längs der vor Flugsand fast unfahrbaren Landstraße. Um seinen Besitz führten die Familien Bossänyi nnd Forgäcs und der Ofner Administrator Baron Verlaiu eiueu langen Proceß. Seit der Einführung der Avitieität war ja das Processiren um die ungarischen Adelsgüter eine herkömmliche Sache. Die türkische Invasion, die so viele Rechtsnachweise vernichtete, machte den ganzen Besitzstand noch unsicherer. Auch Gödöllö war eine Zeit lang in türkischer Hand; auch über seinen Besitztitel hatte die berühmte evinmissic» neoa,ccjuisticu zu entscheiden. Wir wollen hier nicht alle Einzelheiten dieses verwickelten Processes mit- theilen, der damit endete, daß Anton Grassalkovich, Director der königlichen Nechts- angelegenheiten, der auch Präsident und leitender Geist der nevacquisticu war, im Jahre 1732 von Christine Bossänyi deren Gödöllöer Antheil für 5.852 rheinische Gulden in Pfaud uahm, dann aber die Bossanyi'schen Erben der Reihe nach befriedigte, so daß schon 1748 die ganze Domäne in seiner Hand vereinigt war. Ihm gehörten nun Kerepes, Jsaßeg, Esömör, Zsidö, Soroksar und später erwarb er auch uoch die Herrschaft Hatvan, so daß er, wie man sagte, von Hatvan bis an die Thore Pests reisen konnte, ohne seinen Grund und Boden zu verlassen. Anton Grassalkovich ist eine der charakteristischesten Figuren jeuer ungarischen Gesell- schaft des XVIII. Jahrhunderts, die sich nach den Türken- und Kurntzenstürmen wieder zn organisiren begauu. Er wurde 1693 zu Ürmeny im Neutraer Comitat geboren und stndirte in Fünfkirchen bei den Franciscanern, die den hochbegabten armen Jüngling unentgeltlich ernährten. Nach Vollendung seiner Studien wurde er iu Pest Advocat und verkündete demonstrativ, daß er vor Allem die Interessen der katholischen Kirche zn wahren beabsichtige. Er hatte seine Zeit verstanden, die Zeit nach dem Szatmarer Frieden, wo
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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