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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 531 -
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531 kvmmeil in der ganzen Hauptstadt herum. Palota ist Station der Budapest-Wiener Eisenbahn uud außerdem auch über Neupest durch die Pferdebahn mit der Hauptstadt verbunden. Seine Straßen sind regelmäßig und schnurgerade, über die hübschen Hänser ragen drei Kirchen empor. Die Eisenbahn entlang und auf der gegen Neupest führendeil Hauptstraße stehen viele Landhäuser, da zahlreiche Hauptstädter, die tagsüber in Budapest amtlich thätig sind, hier ihren ständigen Wohnsitz haben. Das so sehr erwünschte Cottage- System ist in der Umgebung der Hauptstadt meist uur auf diese Art zu verwirklichen. In Räkos-Palota befindet sich eine große Privat-Unterrichtsanstalt mit schönem Garten und in ihrer Nähe die Gartenbauschule „Jstväntelek", die ihre Existenz der Freigebigkeit des Grafen Stesan Kärolyi verdankt. So hätten wir nun den linksnfrigen Theil der Hauptstadt und die ganze Reihe von Ortschaften, die sie dort in engerem oder weiterem Halbkreis umgibt, überblickt. Alle diese Orte lassen den starken Einfluß des mächtig aufstrebenden Landesmittelpunktes erkennen, und während früher die Pnszta bis an die Thore Pests heranreichte, fühlt jetzt selbst die kleinste Pnszta, wie nahe sie dem Brennpunkte der nationalen Enltnr liegt. Bei alledem aber sind diese Ortschaften sämmtlich Dörfer geblieben, das heißt: in ihrem wirthfchastlichen Leben spielt die Nohprodnetion die Hauptrolle. Sie sind es znm Theil, welche Budapest mit Milch, Gartenprodncten, Weintrauben und Geflügel versorgen. Zur Stadt, zum Jndnstrieplatz ist in der ganzen Umgegend der Hauptstadt blos ein Ort geworden, nnd zwar der jüngste von allen: Neupest (l^-?ost). Graf Stefan Kärolyi, der in der Geschichte dieser Gegend eine so wichtige Mission erfüllt hat, begann im Jahre 1838, nach der Überschwemmnng, einen Theil seiner Megyerer Pnszta den Pestern in Erbpacht zu überlassen, worans sie daselbst meistens Weingärten aulegteu uud Landhäuser bauten. Eine Zeit lang ging es mit der Besiedelnng langsam und Neupest hatte im Jahre 1850 nicht mehr als 673 Einwohner. Seine günstige Lage an der Donau machte sich indeß immer mehr bemerklich. Die Nähe der Hauptstadt zog immer mehr Arbeiter und eine slottirende Bevölkerung dahin. Die gute Verbindung zu Schiffe und seit 1867 durch die Pferdebahn erleichterte die Besiedeluug noch mehr. Anfangs gab es in der Ansiedelung viel schlimmes Bolk uud die Polizei des Pester Eomitats, wie auch der Hauptstadt hatte alle Hände voll zu thuu, um der Neupester Diebsver- biuduugeu und Geldfälscher Herr zu werden. Doch die rapide Entwicklung, die Errichtung neuer Fabriken, eine bessere Verwaltung, seitdem der Ort in den Kreis der hauptstädtischen Polizei eiubezogeu wordeu, führten in diesen vielfach an das Amerikanische mahnenden Ver- hältnissen bald einen Umschwnng herbei. Neupest zählt jetzt au 25.000 Einwohner und bildet mit seiuer blühende» Industrie, deu großen Spiritus-- und Lederfabriken, der Schiffswerft?, dem Winterhafen und jeuer ganzen Reihe von hohen Schloten, die sich die Donau eutlaug Z4»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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