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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 554 -
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554 dem alten Geschlechte der Esiko (Chyko), das im XV. Jahrhundert blühte. Nach dem Aussterben der Familie Kaläzy, die in der Gegend von Szent-Eiidre, Pomäz und Kaläz begütert gewesen, riß Johann Chyko von Pomäz einen großen Theil der Gegend gewaltsam an sich und baute auf dem jetzt Csikövär (Burg Csikö) genannten Berge eine Burg. Noch heute sind auf der steil emporsteigenden Kuppe, welche die ganze Berggegend nnd die Ebene längs der Donau beherrscht, etliche Steinwürfe und tiefe Gräben als Überreste dieser Burg zu sehen. Auch weiß das Volk viel zu melden von Schätze», die der Burgherr in den Tiefen des Berges verborgen habe. Der Köhegy (Steinberg) wird in der Geschichte weit öfter erwähnt. An seinem Fuße zog eine Hauptstraße der Römer vorbei, welche Szeut-Eudre mit Gran verband. Die Urkunden aus der Zeit der Ärpadeu erwähnen den Köhegy als Kyhng und ? r o m o n t o r i u m ?oma? iense . Wegen seiner vorzüglichen Weingärten wurde viel um ihn gehadert. Ladislaus IV. schenkte ihn im Jahre 1278 seiuer Schwester, der Fürstin- Äbtissin des ans der jetzigen Margaretheninsel befindlichen Nonnenklosters; doch konnten die Nonnen sich da keines ungestörten Besitzes erfreuen. Im XIII. Jahrhundert wurde er ihnen wiederholt gewaltsam weggenommen; im Jahre 1467 bemächtigte sich dessen Johann Chyko von Pomäz. König Matthias mußte zweimal Verfügung treffen, um den Nonnen ihren rechtlichen Besitz zurückzuerstatten. Zur Zeit der Türkenherrschaft war der Köhegy Eigenthum der Familie Vathay. Im Jahre 1662 schenkte ihn der Palatin Wesselenyi den Preßbnrger Clarissiiiueu, was zu einem langen Streit zwischen diesen und der Familie Vathay führte. Über die längst kahlgewordenen Abhänge gelaugt man nur mit einiger Mühe auf den Gipfel des Köhegy. Er ist nicht sehr hoch (367 Meter), hat aber oben eine sehr ausgedehnte Hochebene, die gegen Osten in etwa 100 Meter hohen Wänden senkrecht abfällt. Sie bestehen aus Trachyt-Tuff und Breccia und haben Vorsprünge, welche gewaltigen Bastionen gleichen. Das Wasser hat die lose zusammenhängende Breccia zu sonderbaren Felsbildungen ausgewaschen und einzelne Felsmassen gänzlich vom Massiv des Berges getrennt. In der Urzeit brachen sich an diesen Felsen die Wellen des Alsöldmeeres. Auf diese geologische Thatsache geht möglicherweise die Meinung des Volkes zurück, daß vor 200 Jahreu die Donau ihren Weg noch am Fuße des Köhegy vorbei genommen habe und auch die Visegrader Landstraße dicht unter dem Berge dahingezogeu sei. Das Pomäzer Volk, in seiner Lust zu fabuliren, fügt übrigens noch hinzu, es wären in die Felsen des Köhegy große Eisen- ringe eingelassen, die in jener alten Zeit zum Festlegen der Galeeren gedient hätten. In nördlicher Richtung von Szent-Endre gelangt man in etwa anderthalb Stunden nach Leanyfalu. Dieses ist eine der hübschesten Sommerfrischen der Hauptstadt uud fast ausschließlich eine Schöpfung von Hauptstädtern, — Schriftstellern und Künstlern, —
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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