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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 569 -
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569 In den letzten zehn Jahren, welche die Epoche einer umfassenden Bauthätigkeit und eines allgemeinen Aufschwunges waren, hat sich die Bevölkerung Fiumes nahezu um ein Drittel vermehrt, was anderseits den ungemein raschen Ausbau und die entsprechende Belebtheit der schönen Hafenstadt nach sich zog. Zu dieser Zeit wurde auch das benachbarte istrische Abbazia als klimatischer Curort eingerichtet, dem die Nähe Fiumes großen Vortheil brachte, der aber auch wieder auf die Lebensverhältnisse in Fiume von günstigem Einfluß war. Der Religion nach ist die Bevölkerung Fiumes größtenteils (96 6 Procent) römisch- katholisch. Die Verhältnißzahl der israelitischen Bevölkerung ist 17 Procent, die der übrigen Glaubensbekenntnisse noch geringer. Der Muttersprache nach trägt die Stadt entschieden italienischen Charakter. Italienisch ist die Sprache der geschichtlichen Entwicklung, der localen Verwaltung, zum Theil der Staatsbehördeu, dann des Handels, der Bildung und zumeist auch des niederen Volkes, obgleich das italienische Element in der Stadt nur eine relative Mehrheit bildet. Die Volkszählungsdaten des Jahres 1890 zeigen folgende Verhältnisse: Italiener 13.318 (in welcher Zahl auch 200 bis 300 Ausländer mit englischer, französischer, griechischer n. s. w. Muttersprache enthalten sind); Kroaten 10.770; Wendisch-Slovenen 2.780; Deutsche 1.495; Magyaren 1.062 u. s. w. Die magyarisch sprechende Bevölkerung gehört zumeist den Kreisen der öffentlichen Ämter, sowie der größeren Handels- und Industrie-Unternehmungen an; ihre Anzahl wächst von Jahr zu Jahr. Die ansässig werdenden Magyaren, wie überhaupt die Eingewanderten eignen sich die herrschende italienische Sprache rasch an. Die Sprache des wendisch-slovenischen Volkes ist dem istrischen Dialect verwandt, der seinen slavischen Grundcharakter reichlich mit den Sprachformen des Italienischen vermengt hat und hier einen eigenthümlichen Misch-Dialect bildet. Die italienische Sprache Finmes ist übrigens der im oberen Veneto gesprochenen nahe verwandt, was die Überlieferung bestärkt, daß die mittelalterliche Bevölkerung Fiumes im Wege des Handels aus der damals so glanzvollen Republik Venedig an die Gestade des Qnarnero verpflanzt worden sei. Auch die Bauart und die Volksbranche deuten darauf. Die Fiumauer Volkssprache hat die auffallende Eigenthümlichkeit, daß sie das Fürwort il wie ei und die Mitlauter s und 2 weich ausspricht. Zum Beispiel: lu casa — la kascha, il soläato — el scholdato. Die ursprüngliche italienische Bevölkerung hat sich im Laufe der Zeit vielfach, besonders mit den kroatischen Familien vermischt und die Familiennamen sogar zeigen längst nicht mehr den wahren Ursprung der Geschlechter. Neben den italienischen Familiennamen der einstigen Patrizier (Eiotta, Scarpa, Eatinelli, Celebrini, Catti, Benzoni) kommen die kroatischen Namen von italienischen Familien am
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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