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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 576 -
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576 Die Umgebung der Altstadt ist in ihrem oberen Theile die Umgebung der Kirche San Vito, wo das königlich ungarische Staatsgymnasinmin den Räumlichkeiten des ehemaligen Jesuitenklosters sehr schön eingerichtet ist. Seine naturgeschichtliche Sammlung ist sehr beachtenswerth und gibt ein recht vollständiges Bild der Thierwelt des Quarnero. Nebenan erhebt sich die königlich ungarische Handelsakademie, eine vorzügliche praktische Schule, deren Zöglinge auch im Auslande leicht Verwendung finden. Diese beiden Institute sind die ersten öffentlichen Civil-Unterrichtsanstalten Fiumes, die trotz der italienischen Unterrichtssprache der lernenden Jugend die Mittel bieten, sich auch die für ihren Lebensberuf nothwendige ungarische Sprache anzueignen. Außerdem besitzt Fiume noch eine ungarische staatliche Bürgerschule für Knaben und Mädchen. Die übrigen Anstalten für Volksunterricht werden durch die Stadt erhalten, und zwar in freigebiger Weise, bei guter Ausrüstung. Überhaupt ist die Bevölkerung der Hafenstadt vorzüglich mit öffentlichen Unterrichtsanstalten versorgt, in denen die Unterrichtssprache die italienische ist, dabei aber auch die ungarische Sprache gelehrt und der in der Geschichte oft bewährte patriotische Geist der Hafenstadt treulich gepflegt wird. Ein überaus interessanter Theil der Altstadt ist ferner die Via della Finmara, in welcher Straße das kroatische Gymnasium steht, ein gleichfalls vortrefflich eingerichtetes Institut von ganz kroatischem Charakter. Hier ist der Canale, das heißt die ehemalige Mündung des Fiumara-Flusses, welche abgesperrt und mit starken Quais eingefaßt jetzt als sicherer Ankerplatz für die Küstenschiffahrt dient. Dieser mit einer dichten Allee beschattete und reichlich mit fließenden Quellbrunnen versehene Hafen bietet mit seinem Volksleben eine der originellsten Sehenswürdigkeiten Fiumes. Braune Jstrianer, hagere Dalmatiner, bewegliche Italiener und sehr häufig auch griechisches Schiffervolk tummelt sich durcheinander, und ihre schwer befrachteten Segel- fahrzeuge liegen in langer Reihe am sicheren Quai des Cauale, wo sie einen ganz ansehn- lichen Mastenwald bilden. Der Fischer von Chioggia in der wollenen Mütze legt seine behende Fischerbarke neben den mit Wein oder Ziegeln beladenen Traghetto des Dalma- tiners in rother, gestickter Beretta, und sie halten gute Nachbarschaft. Das Marktvolk draußen am Ufer versorgt sie mit Lebensmitteln, Wein, Spiritus, Geschirr, Bundschuhen, Riemen, Kleidern und was sonst der Schiffer zu haben wünscht. Gegen Abend setzt sich die Bevölkerung der kleinen Schiffe auf dem Verdeck zusammen, kocht sich auf dem Herde sein bescheidenes Abendbrot und verzehrt es unter den Augen des am Quai lust- wandelnden Publikums. Unzertrennlich vom Chiozzoten-Fischer ist der kleine gelbe, spitzohrige, ungemein kluge Hund, derselbe „Puli-Huud", den die ungarischen Schafhirten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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