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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 583 -
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583 die Leute, welche die Verschüttung besorgt hatten, dann tödten ließ. Das Volk glaubt, jene Schätze seien noch immer vorhanden, und deshalb läßt der Bauer, wenn er seinen Acker oder Weinberg verkauft, auch heute noch den Kaufvertrag so aufsetzen, daß er dadurch Alles verkaust, „den Brunnen Attilas ausgenommen", natürlich sammt den darin befindlichen Schätzen. Nach dem Zusammenbruche des römischen Reiches behaupteten sich die Avaren am längsten als Herren des oberen Quarnero. Die Feldherren Kaiser Karl des Großen führten hier einen langwierigen Krieg gegen sie; dabei kam es vor, daß im Jahre 796, nach der gewonnenen Schlacht bei Lovrana, ein Avare den Herzog Erich von Frianl, einen der vorzüglichsten Heerführer des fränkischen Kaisers, mit einem Stein erschlug. Der Kaiser selbst beendigte den Krieg im Jahre 799 durch die völlige Zerstörung von Tarsatica (Finme) und verlieh bald nachher die Stadt sammt dem alten Flanatesgebiet dem Patriarchen von Aqnileja als Lehen. Von da an verschwindet der keltische Name Tarsatica und Fiume kommt nach christlichem Brauche, wegen seines Schutzheiligen, als Vitop olis, dann nach dem Flusse benannt als keinen Lancti Viti, oder deutsch: Sauet Veit am Phlaumb, noch später italianisirt einfach als Fiume und flavisirt als Rieka vor; die beiden letzten Namen sind die noch jetzt gebräuchlichen. Aus dem Lehensverhältniß zu Aquileja kam die Stadt durch eine Verfügung des Patriarchen Marquard von Randeck heraus, welcher Vitopolis sammt dem Gebiete von Carsia bis an den Jsonzoflnß der Familie Dnino (Tybein) zum Lehen gab. Die Mit- glieder dieser Familie besaßen diese Stadt nebst Castna, Veprinac, Lovrana und Mos- chienizze in einen Bezirk vereinigt von 1139—1399 und ließen sie durch Burghauptleute verwalten. Die alten Kirchen in Fiume stammen größtentheils aus dieser Zeit. Gleichzeitig blühte in der nächsten Nachbarschaft Fiumes die Herrschaft der berühmten Grafen von Veglia, der, wie man später sagte, dem römischen Geschlecht der Amtier (ssens^ nitia oder^nicia) entstammenden Frangipani. Bela III. verlieh ihnen (1193) Modrus, Andreas II. (1223) Vinodol, Bela IV. aber dehnte den Besitz der Brüder Bartholomäus und Friedrich von Veglia nach dem Tatareneinfall (1260) bis an die Recina ans und in dem noch erhaltenen Schenkungsbriefe sind auch die Grenzen genau angegeben. Merkwürdigerweise kommt in dieser Urkunde die heutige Burg Tersatto noch gar nicht vor, so daß deren Erbauung in die Zeit der Legende von der Santa Casa zu Tersatto (1291 bis 1294) verlegt werden muß. Die Frangipani besaßen Fiume nur kurze Zeit (1338 bis 1365) und auch da nur als Pfand. Die noch erhaltene Rücklösuugsurknnde, vom 1. April 1365, bekundet, daß die ritterlichen Herren Stephan und Johann Frangipani die Stadt Fiume, welche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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