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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 28 -
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28 Thalauswärts erhebt sich zur Rechten der eisumgürtete Habicht oder Hager (3.274 Meter), von dein schon vor dreihundert Jahren, als mau Bergeshöhen noch mit den Angen maß, der Tiroler Landreim verkündete: „Der Hager im Gschnitz und der Villerspitz und die Martinswand sind die Höchsten im Land." Zur Linken ragen die kahlen Felsen der Schlickerwände empor, an deren Fnß das gewerbethätige eiseniudustrielle Vnlpmes liegt, und nahe daran das Alpenbad Medratz; darnberhin erhebt der Hohe Burgstall (2.609 Meter) sein Haupt und bietet auf seinem Gipfel dem überraschten Auge eines der großartigsten Landschaftsbilder. Das Thal senkt sich nuu außerordeutlich rasch und wird schluchtartig, die Dörfer erscheinen hoch über dem Bach auf breiter Mittelgebirgsterrasfe — hier Telfes, dort Mieders und Schönberg mit schmucken behäbigen Häuschen; das letztere, am Eingang des Stnbai- thals gelegen, gewährt bereits eine ganz vorzügliche Fernsicht auf die majestätischen Firnen im Hintergrund. Ehe sich der Ruzbach mit den rauschenden Wässern der Till vereint, überwölbt ihu in schwindliger Höhe und in einem 41 Meter weiten Bogen die interessante Stefansbrücke zu Diensten der Brennerstraße. Ein Parallelthal des Stubaithals ist das Gschuitzthal, in welches auch mehrere Übergänge zum Theil mit großartigem Hochgebirgspauorama führen. Das erste Dorf Trins gestattet von dem auf einer Moräne erbauten Calvarienberg aus einen trefflichen Einblick in das Thal und dessen Abschluß, die Gschuitzer Ferner; lieblich blickt von einem mit Lärchenbäumen bepflanzten Hügel der gräflich Sarntheiu'sche Ausitz Schneeberg und Hofrath von Kerners Adelssitz Marilauu, vom Pflanzenreichen Blaser, dem Kirchdach, der Kesselspitze und weiter thaleinwärts vom Tribulauu und dem Prachtban des Habicht umrandet. Am Schlüsse des Thales gelangt mau über die Alpe Lapoues zwischen herrlichen Wasserfällen zn dem tief herabreichenden Simmingglctscher. Im Südosten des Stnbaier Massivs lausen das Pflersch- uud Riduauutha l aus. In dem letzteren liegt Mareith mit dem schönen Schlosse Adolfsthnrn der Barone Sternbach, „das Zierlichkeit mit Zopfigkeit in ganz einzig dastehender Virtuosität ver- einigt", in der Thalsohle durch den Üblethaler Eissee oft verwüstet, dann Ridnann, das bereits einen ganz vorzüglichen Einblick in den prächtigen eisumgürteten Thalfchlnß gestattet. Tief unten im Süden aber mündet bereits im lieblichen Etfchlande das Schualfer- thal aus, das am Ursprung gegabelt ist; in dem einen Aste, dem Psosenthal, liegt in 2.068 Meter Seehöhe der Eishof, die höchste menschliche Ansiedelung des Landes, und in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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