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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 78 -
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78 im italienischen, der auch Telegrafo und Monte Maggiore heißt, zu 2.198 Meter Höhe erhebt. Das auf einer Stufe dieser Abdachung liegende alte Dorf Brentönico wird vom Thal aus nicht sichtbar. Im Hintergrund des Thals von Mori liegt am Ausgang des von Norden her in Bänken abfallenden, mit mehreren Dörfern besetzten Val Gresta der kleine hübsche See von Loppio in seinem rauhen Felsenbett; an ihm vorbei führen von Mori her Straße und Trambahn in Windungen über die Höhe von Nago — nur 320 Meter — nach Riva und Arco. An Schlössern fehlt es in diesem mit fruchtbarem Boden gesegneten Erdenwinkel auch nicht: Castell' Albano über Mori und Castel Corno auf Felsblöcken bei Mori, Castel Baldo und Dosso maggiore am Abhang des Monte Baldo, Gresta im gleichnamigen Thal und andere, alle in Ruinen, einige andere auch gänzlich verschwunden und vergessen. Dort gegen Ala hin, am Ostrand des Monte Baldo liegen Ruinen eines Castel San Giorgio und zu oberst auf einem Berge über Val Gresta ebenfalls Reste eines von den Bauern Castil genannten Schlosses in solcher Höhe, daß man unwillkürlich an die „arees nlpibus Impositas tremenckis" des alten Horaz denken muß. Von Marco abwärts wird das Etschthal wegen des breit sich herüberstreckenden Monte Baldo enge und bleibt es auf weite Strecken hinab. Über Serravalle, wo einst die römische Station Sarnis gelegen haben dürfte, und andere Dörfer gelangen wir in die kleine Stadt Ala, welche am Ausgang des nach Südosten in das Gebirge ein- schneidenden Ronchi-Thals zum Theil an der Berglehne hinauf sich lagert. Von der Mitte des XVII. Jahrhunderts bis in unser Jahrhundert blühte hier die Sammtweberei, eine wichtige Erwerbsquelle, für mehrere Familien auch die Grundlage großen noch andauernden Reichthums. Die sehenswerthe Pfarrkirche liegt in der Höhe; ein ehemaliges Schloß ist so verschwunden, daß man kaum die Stätte mehr kennt, wo es gestanden. Nahe unterhalb Ala stand einst die römische Station Palatium, ein Name, welcher am Anfang des Mittelalters in das germanische Halla — heute Ala — übersetzt worden ist. Anderthalb Wegstunden unterhalb Ala liegt Avio am rechten Etfchnfer, nach seinem Haupttheil am Westrand der ziemlich weiten Flußebene, einer einstigen Au (daher wahr- scheinlich auch der Name, in den ältesten Urkunden, zuerst 845, sowie noch heute volks- thümlich Avi). In einem schönen Winkel am Abhang des hier oben wie glatt abgeschnitten erscheinenden Monte Baldo ragt auf einem Hügel das noch bedachte, aber nicht mehr wohnliche Schloß von Avio, vom Volke nach den einstigen Herren Castel Bareo benannt. Am südlichen Ende des Hauptortes schneidet das Vall ' Aviana nach Südwesten hin tief in das Gebirge ein. Am linken Etfchufer kommen wir durch ein schönes weites Feld, wo ein prächtiges Landhaus und ein altes St. Leonhardskirchlein — einst ein Hospiz — steht, in das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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