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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 205 -
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205 in der Neuzeit völlig. Zeugen dieser Vergangenheit sind die noch heute zahlreichen Orts-, Flur- nnd Geschlechtsnamen solcher Art. Zu diesen Zuständen der alten Zeit kamen nun neue, die das Mittelalter begrün- deten. Seit dem Sturz des Römerreiches begann die germanische Herrschast, zuerst des Odoaker, dann die des Ostgothenkönigs Theodorich. Letzterer nahm jenes wilde Volk, welches in der Völkerwanderungszeit wiederholt das Land verheerend durchzöge«, die Alamauuen, nach ihrer Niederlage gegenüber dem Frankenkönig Chlodwig, zwischen 496 bis 506, in die fast menschenleer gewordenen unteren Gegenden am Boden- see auf. Damit ließ sich ein deutscher Stamm hier nieder, und es fing die langsame Germanisirnng des nördlichen Rhätiens an. Diese wurde verstärkt durch die von 537 an auf die ostgothische folgende fränkische Herrschaft der Merowinger. Seitdem war die staatliche Verbindung mit dem Süden fast für immer gelöst. Die kirchliche blieb noch bis in die Mitte des IX. Jahrhunderts bestehen, wo dann Cur, das bis dahin zur Erz- diöeese Mailand gehörte, der von Mainz unterstellt wurde. Langsam schob sich die alamannisch-sränkische Ausiedlung von Norden her landanfwärts. Nur ein schwacher romanischer Rest blieb im Unterlande zurück, wo die Namen der Orte (^vieca (Gwiggen), kriFkmtiuin (Bregenz) uud kossona (Graben oder Fussach) später allein noch daran erinnerten. Sonst erfüllten dasselbe bald vollständig die Deutschen, die sich an hoch- gelegenen Punkten wie Holiinwilaii (Hohenweiler), an den Ufern der I^utaraka, (Lauterach), der (Schwarzach), zu beiden Seiten des Rheines (Hokstaäium, Höchst) n. s. w. niederließen. Ein Heribrant verlieh Hörbranz, ein Liubilo Leiblach, ein Amato Ems oder Hohenems den Namen. Ein Torro schlug seine Behausung zu Torriu- puirrou (Dorubiru) auf, von wo wie vom Rheinthal überhaupt aus bald ein Alberich gegen den Bregenzerwald hin rodete (Alberschwende) und der gleichen Thätigkeit eines Andolt, Lindiko, Hitto, Bero, Bezo und anderer die Orte Andelsbuch, Lingenau, Hittisau, Bersbuch, Bezau ze. mit der Zeit ihren Ursprung verdankten. Aber auch das romanische Oberland und das Jllgebiet wurde frühzeitig mit deutschen Elementen durchsetzt. Nach einem Rauto benannte sich Rantines-Röthis, nach einem Snllo Sulles-Sulz; die Sippschaft eines Giso erlangte das Übergewicht in Gisingen, die eines Nanzo in Nenzing, eines Turiuk in Thüringen n. s. f. Diese Alamannen waren aber noch Heiden. Im erwähnten Anreliakirchlein zu Bregeuz hingen sie die ehernen Bilder ihrer drei Hauptgötzen auf. Zu ihrer Bekehrung erschien mit Erlaubuiß des fränkischen Königs Theodebert über Gallien uud Helvetien her der irische Abt und Glaubensbote Kolumban mit seinen Ordensbrüdern Gallus, Chaguoald, Eustasius, Attala und anderen, die von 611 bis 613 in und um Bregenz ihre Thätigkeit entfalteten. Allein der Untergang ihres königlichen Gönners und die Wider-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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