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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 207 -
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207 Erstens in den Arg eng an vom Nordwesten her bis zur Bregenzer Ache mit Leiblach als Gerichtsstätte und Bregenz als Hauptort; zweitens in den Rhe ingau vou da und dem Bodensee zn beiden Seiten des Rheins auswärts bis Altach-Bauren und Oberried, der Diöeesaugrenze von Constanz und Cur, mit Gericht zu Lauterach, später Schwarzach; drittens in den Gau Rhät ieu, dieses ganze Land umfassend, weßwegen der Gaugraf wohl gelegentlich auch den Titel Markgraf oder Herzog führte. Die zeitweise Residenz des letzeren und das Obergericht befand sich in dem romanisch- alamannischen Doppeldorfe Vinomna-Rankwei l . Auf dieses bezieht sich die älteste über Vorarlberg im Stiftsarchiv zu St. Gallen erhaltene Urkunde vom Jahre 774. Niedere Gerichte wurden auch zu Schlius (Seiiene) und zu Nüziders (Xe^uäere) gehalten. Die Grafschaft im Argen- und Rheingau verwaltete seit deu Tagen Karl des Großen mit kurzer Unterbrechung das Haus der sogenannten „Udalr ichinger"; es stammte in weiblicher Linie von dem untergegangenen alamannischen Herzogsgeschlecht ab. Der erste Udalrich oder Ulrich war Bruder der Königin Hildegard, Gemalin Karl des Großen. Im nmsangreichen enrrhätischen Gan wurde nach den Victoriden die Grafen- gewalt von Karl dem Großen eine Zeitlang dem Bischof von Cur, seit Anfang des IX. Jahrhunderts aber wieder einem Weltlichen übertragen, dessen spätere Nachkommen die „Bnrchardinger" sind. Dieser weltliche „Graf der Rhätier" (kieciarum eoines) hieß damals Unfred oder Hnnf r id (806 bis circa 825), einer der vornehmsten Paladine des Kaisers. Er herrschte und richtete zu Viuomna, welches geradezu „die Villa des Grasen Hnnsried" genannt wurde. Da er häufig auf wichtigen Gesandtschaften abwesend war, erhielt die Verwaltung bald sein ältester Sohn Adalber t . Solange der mächtige Kaiser Karl regierte, herrschte im Lande Ruhe und Ordnung. Mit seinem schwachen Nachfolger Ludwig dem Frommen (814 bis 840) brach allerwärts Unheil herein. Der Rhein- und Argengaugraf Rnodper t , Sohn des obgenannten Ulrich I., wollte auch Rhätien an sich reißen uud vertrieb wirklich den Grafen Adalbert daraus. Allein dieser kehrte mit gesammelter Kriegsmacht zurück und schlug Ruodpert bei Zizers unterhalb Cur. Ruodpert kam auf der Flucht um, worauf der Sieger die Leiche großmüthig in die Familiengruft der Udalrichinger im Kloster zu Lindau überführte. Auf Adalbert folgte Graf Roderich, wahrscheinlich seiu Bruder, anfangs, wie es scheint, nur im oberm Theile vou Rhätien, während im unteren Theile nordwärts der Lanquart noch Hnnsried selbst gewaltet haben dürfte. Des letzteren Unter- oder Centgraf, auch Schultheiß geuauut, war Folkwiu, der Roderichs hieß Herloiu. Nach dem Tode Huufrids schalteten Roderich und Herloin über gauz Rhätien (circa 825 bis 831) in einer Weise, daß sich der Bischof von Cur uud der Abt von Pfävers bei Ludwig dem Frommen und seinem Sohne Lothar, welch letzterem durch eiue Ländertheilung Alamannien nnd Rhätien zugefallen war, nicht genug beklagen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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