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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 211 -
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211 Verbrechen seinen Güterbesitz zu Gunsten der königlichen Kammer verwirkt. Er flüchtete sich ins Kloster Einsiedeln und wurde daselbst Mönch. Otto I. begnadete ihn 949 nnd gab ihm seine Besitzungen unter der Bedingung zurück, daß dieselben nach seinem Tode dem Stift Einsiedeln zufallen sollten. Letzteres geschah unter Otto II. 972. Die Güter lagen zu Schlius, Blndesch, Nüziders und anderswo im Walgau und Rheinthal. Dieser geschichtliche Adam gab wohl zweifelsohne den Untergrund znderspäteren ganz ungeschicht- lichen Legende von St. Gerold dem Frommen, nach welchem seit dem XIV. Jahrhundert die eiusiedelsche Propstei im großen Walserthal genannt wurde. Ursprünglich hieß diese „Frisen" und ist sehr wahrscheinlich eine Stiftung der Ritter Thumb von Neuburg am Rhein aus der zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts. Nach den Sarazeneneinfällen wurde die Ruhe im Lande fast anderthalb Jahr- hunderte lang nicht mehr gestört. Erst durch den 1075 ausbrechenden Kampf zwischen dem Papstthum und dem Kaiserthum wurde auch Vorarlberg arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Besitzungen der Udalrichinger waren damals unter drei Brüder getheilt: Otto und sein gleichnamiger Sohn herrschten zu Buchhorn (Friedrichshafen) und in Oberrhätien, Marqnard über den Argen- und Rheingau zu Bregenz und Ulrich VIII. in Uuterrhätien. Die beiden letzteren bildeten mit Herzog Wels von Baiern in der Bodenseegegend die päpstliche Partei und namentlich wird Graf Ulrich von einem Zeit- genossen als „der feurigste Vorkämpfer in Sachen des heiligen Petrus" bezeichnet. War er ja der Schwiegersohn des von kirchlicher Seite zum Gegenkönig Heinrichs IV. erhobenen Schwabenherzogs Rudolf , dessen Tochter Bertha er in abenteuerlicher Art gewonnen hatte. Zu Heinrich IV. standen die Buchhorner Grafen und Abt Ulrich von St. Gallen. Im Jahre 1079 tobte der Kampf hierzulande am heftigsten. Wels und seine Anhänger unternahmen einen Verwüstungszug gegen die St. Gallischen und Bnchhornschen Besitzungen am Bodensee, im Rheinthal und zu Oberrhätien. Diesen vergalten im gleichen Jahre die Angegriffenen durch den Überfall, die Eroberung und Verbrennung von Bregenz, wobei Graf Marquard gefangen genommen, seitdem verschwand und von seinem Bruder Ulrich beerbt wurde. Gleich darauf 1080 fand der Schwiegervater des letzteren im Kampfe gegen Heinrich IV. ein tragisches Ende. Dies mochte Ulrich neben dem überhaupt religiös erregten Zuge der Zeit zu einer Klostergründung veranlassen. Er erwirkte zu diesem Zwecke Bullen von Gregor VII. und Urban II. Allein die Ausführung des Vorhabens verzögerte sich in Folge des wieder entbrennenden Kampfes der Parteien und der Feindschaft mit Herzog Welf wegen des Erbes der Buchhorner, die 1089 aus- starben. Um diese Zeit verschied „im Walde zu Andelsbuch" ein frommer Einsiedler namens Diedo. Dieser hatte daselbst eine Zelle und Kapelle erbaut, auch ringsum Neugereute geschaffen. An dieser Stelle nun errichtete Graf Ulrich anfänglich sein Kloster l»«
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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