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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 282 -
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282 um den großen Hemdkragen tragen sie ein buntes Halstuch oder einen schwarzen Flor gewunden. Die Knie bleiben nackt, den Leib umgürtet, wie früher überall, die lederne Binde. Die weibliche Tracht des Jselthals ist in originellster Weise durch den Anzug der Tefer- egg er innen vertreten, welcher in seiner Art nur indem der Alpbacherinnen oder der vorarl- bergischen Walserthalerinnen ein würdiges Seitenstück findet. Man denke sich die ganze Gestalt in einen schweren groben Rock aus weißem oder braunem Loden gehüllt, der jede Taille verwischend knapp unter den Armen zusammengehalten ist. Über dem Mieder, das ebenfalls aus Loden verfertigt und mit rothen Nesteln verschnürt ist, sitzt eine kurze offene Jacke. Auf dem Kopfe klebt wie ein umgestürzter — Napf ein ganz kleines schmalkrämpiges Filzhütchen, unter dem die dicken mit rothen Bändern dnrchslochtenen Zöpfe heraushängen. Diese ganz absonderliche weibliche Tracht wird noch durch den Gegensatz zu der des Deutschtiroler Trachten: 19. Oberinnthal. 20. Sarnthal. 21. Brixlegg. 22. Oberinnthal. 23. Ötzthal. mäuulichen Geschlechts verstärkt, welches in feinem städtischen Anzug von seiner Teppich- handelschaft ins Thal zurückkehrt. Die Tracht der Alpbacherinnen ist der der Tesereggerinnen ziemlich ähnlich. Auch hier umhüllt ein faltenreicher schwerer schwarzer Zwilchrock in derselben unnatürlichen Anpassung die Gestalt fast bis zu den Schuhen, ebenso tragen sie darüber eine lange Jacke aus silberweißem Loden. Den originellsten Überzug aber haben die Schienbeine, über welche zweimeterlange Strümpfe, sogenannte „Hosen", in Ringeln so zusammeugefältelt sind, daß die Waden zu plumpen tonnenförmigen Wülsten ausgebaucht erscheinen. Diese „Bein- höseln" reichen nur vom Kniebug bis zu den Knöcheln. Den Kopf bedeckt ein Spitzhut mit einer schwarzrothen Masche. Ob sich im Verlaufe der Zeit wieder selbständige Thaltrachten entwickeln werden, ist bei dem unaufhaltsamen Ausgleichuugsprocesse, in dem sich Tirol seit der Errichtung des Schienenstranges befindet, sehr fraglich. Es muß schon als ein günstiger Umstand betrachtet werden, wenn sich die malerischen Festtrachten der einzelnen Thäler erhalten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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