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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 315 -
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315 und Heiden »ad eeelesiam", das ist wohl bei oder in der Kirche des heiligen Stephan, und gab auch ein Buch her (äimisit librum), in welchem alle seine Thaten verzeichnet waren. Allen neuerbauten Kirchen wurden von den sieben Bischösen reichliche Ablässe verliehen. Eine ähnliche Inschrift befindet sich auch in einer Wallfahrtskirche S. Giovanni bei Lovöre am Jseo-See. Welchen geschichtlichen Werth die Sage hat, muß dahingestellt bleiben. Ober Campiglio am Monte Spinale findet sich zwischen hohen Felsen eine stille grüne Bucht, welche in auffälliger Weise „der Garten der Königin" (l'oitv äslla rexina) heißt. Die Volkssage weiß aber darüber nichts weiter, als daß einmal eine von ihren Feinden verfolgte Königin mit ihren Kriegern dort eine Zuflucht gesucht und gefunden habe. In Ampezzo findet sich eine Kirche der ^laäonna äeila äilesa, welche auch einem ortsgeschichtlichen Ereigniß ihren Ursprung verdankt. In alter Zeit drang einmal eine Schar von Barbaren hier ein, um zu rauben und zu morden. Die Ampezzaner, zu schwach an Zahl, um Widerstand zu leisten, riefen in ihrer Noth die Gottesmutter an und gelobten ihr eine Kirche zu erbauen. Da senkte sich dichter Nebel auf die Feinde herab und sie rieben sich iu gegenseitigem Kampfe selbst auf. Es geschah noch ein weiteres Wunder: am folgenden Morgen war der Platz und der Umsaug der zu erbauenden Kirche durch neu gefallenen Schnee bezeichnet. Bemerkenswerth ist eine Drachensage. In einer Felsenhöhle bei Mezzotedesco, rechts am Eingang in den Nonsberg, soll einmal ein furchtbarer Drache gehaust haben, von welchem, wenn er über das Land flog, verheerendes Feuer niederfiel. Ein Ritter von Firmian machte sich auf, erlauerte den Drachen vor seiner Höhle und erlegte ihn durch List und Tapferkeit. Als er aber, das Uuthier auf feinem Speer über sich tragend, heim- kehrte, träufelte Drachenblut auf ihn nieder, drang durch die Fugen des Harnisches und brachte ihm qualvollen Tod. Ist diese Sage nicht ein Nachklang der altdeutschen Helden- sage? Im Liede von Ortnit, dem König von Lamparten, bringt aus feindliches Anstiften ein Jäger Dracheneier „in eine Felsenwand Oberhalb von Trient, wo sich Gebirge fand", worauf die Drachen Alles verheerend heranwachsen. Ortnit zieht aus, dieselben zu bekämpfen, wird aber müde vom „Wurm" überrascht und zu dessen Jungen in den Berg getragen, wo ihm dieselben „durch das geschmiedete Werk" das Blut aussaugen, so daß er „mit Jammer seinen Leib verlieren muß". Eiue halbwegs ähuliche Sage gibt es auch iu Rendena, wo in einer Felsenhöhle ebenfalls ein furchtbarer Drache gehaust haben soll. Als er, wie der „Wurm" in der Sage von Wolfdietrich, der Ortnits Tod rächte, auf eiuer Platte vor der Höhle lag, erlegte ihn ein kühner Jäger, aber in moderner Weise durch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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