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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 378 -
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378 Als Tondichter begründete Netzer seinen Ruf durch die Oper „Mara", welche im Frühjahr 1841 in Wien einen durchschlagenden Erfolg erzielte. Vom August 1844 bis gegen Ende des Jahres 1845 leitete Netzer zugleich mit Lortzing die Leipziger Oper. Im Jahre 1849 ging er als Kapellmeister nach Mainz. Als ihn der steiermärkische Musik- verein 1853 zu seinem Kapellmeister ernannte, zog Netzer nach Graz, wo er 1864 starb. Zu Münster, einem Dorfe Unterinnthals, wurde am 24. October 1815 Matthäus Nagiller geboren. Er wurde im Wiener Conservatorium ein Schüler Preyers. 1842 zog er nach'Paris und wurde dort ein gesuchter Musiklehrer. Kalkbrenner übergab ihm seinen Sohn; der Sänger Stockhausen, der berühmte Clarinettist Ivan Müller wurden seine Schüler. Aus Freunden und Schülern bildete sich ein Kreis, und so ward in Paris der „Mozart-Verein" gegründet, an dessen Spitze Nagiller stand. Vier Jahre später dirigirte er Compositionsconeerte in Köln, München und Berlin. In den Sechziger-Jahren kam er wieder in sein Heimatsland als Kapellmeister des Mnsikvereins in Bozen, welche Stelle er mit der des Direktors des Musikvereins Innsbruck am I.Jänner 1867 vertauschte. In dieser Eigenschaft wirkte er bis zu seinem im Jahre 1874 erfolgten Tode. Nagiller schrieb außer zwei Opern („Herzog Friedrich von Tirol" und „Nansikaa") noch Kirchenmusiken, Sym- phonien, Ouvertnren und Lieder, von welch letzteren einige geradezu volksthümlich geworden sind. Ein nicht unbedeutender, aber wenig bekannter tirolischer Meister ist der in Bozen geborene, im Jahre 1869 zu Juusbruck verstorbene Privatier Anton vou Mairl. Ein Miserere im Palestrina-Stil, ein solches als Oratorium mit Orchester, ein schönes Stabat inster für Frauenstimmen und Streichinstrumente, ein großes Oratorium „Der Fremd- ling auf Golgatha" siud seine bedeutendsten Werke, aber sämmtlich Manuseript. Von gegenwärtig lebenden Tondichtern aus Tirol, welche eine Bedeutung erlangt- haben, sind zu nennen aus Bozen Ludwig Thuille, Lehrer an der königlichen Musik- schule in München, welcher unter anderen ein mit dem Beethoven-Preise der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gekröntes Sextett schrieb, und Josef Lazzeri, der in Paris lebt und sich durch Composition von Liedern und Kammermusik bekannt gemacht hat. In Innsbruck lebt der Operncomponist Ernst Tschiderer Freiherr von Gleifheim. Von seinen Werken ist die komische Oper „Die Lady von Gretnagreen" (Text von Mosenthal) zuerst in Salzburg, zuletzt in Breslau mit vielem Beifalle gegeben worden. Der gegen- wärtig als Director des Jnnsbrncker Musikvereins thätige und verdienstvolle Tondichter Josef Pembaur ist ebenfalls ein geborener Jnnsbrncker. In der Musikschule zu München, wo Wülluer und Rheinberger seine Lehrer waren, gebildet, erhielt er bald darauf die durch Nagillers Tod erledigte Directorstelle im Jnnsbrucker Musikverein. Als Componist hat er sich ein umfangreiches Arbeitsfeld gewählt und ganz Hervorragendes in der Lied- nnd Chorcomposition geleistet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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