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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
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420 Bischof Udalrich II. begann die erste Anlage des Domes zu Trient, von welcher gegenwärtig noch die Grundrißdisposition als dreischiffige Basilica mit Querschisf und länglicher Vierung, Fenster der um 1740 demolirten Krypta, die mit ansteigenden Zwergarkaden gezierten Treppen an den Langseiten der Seitenschiffe und drei schöne Portale erhalten sind. Dieses Bauwerk, welches in der ersten Hälfte des XII. Jahr- hunderts durch Bischof Altmann und 100 Jahre später durch den Comasken Adam de Aragnio und dessen Söhne abermals erneuert wurde, zeigt in seinen ältesten Formen die um jene Zeit in Oberitalien herrschende longobardische Architektur, stellenweise mit deutsch-romanischen Bauelementen vermischt. In rothem Trienter Marmor ausgeführt, ist dieses gewaltige Denkmal frühmittelalterlicher Baukunst durch die mit Zwergarkaden belebten Fanden der Seitenschiffe und Kreuzschiffgiebel von prächtiger Wirknng, welche in neuerer Zeit infolge stilgerechter Wiederherstellung der Hauptschiff- und Knppelabschlüsse noch beträchtlich erhöht wurde. Die noch bekannten kleineren Denkmale der romanischen Architektur kirchlicher Richtung in Tirol sind vornehmlich Centralbauten von kreisrunder oder quadratischer Grundform, welche schon in früher Zeit Erweiterungen durch eine oder mehrere Apsiden erfuhren. So zeigt die Burgkapelle zu Hocheppau drei kleine Apsiden, an deren Innen- wänden frühmittelalterliche Freskogemälde erhalten sind, lind die romanischen Kirchlein zu Taufers im Münsterthal und St. Peter bei Meran lassen auch die Entwicklung des Kreuzschiffes erkennen. Der Architektur des XI. Jahrhunderts begegnen wir noch in einer Reihe vou einschiffigen Kirchen, von denen ans dieser Bauepoche zumeist noch die halb- kreisförmig angelegten Apsiden in fast schmuckloser Einfachheit erhalten sind, wie zu St. Audrä bei Brixen, St. Martin bei Schönna, St. Lorenzen in Trient und andere. Der von Süden nach Norden vorgedrungene Einfluß lougobardischer Architektur ist an den meisten noch erhaltenen Bautheilen aus der in Tirol bis zum Ende des XIII. Jahrhunderts dauernden romanischen Kunstweise bemerkbar, insbesondere an Portalen mit abwechselnden Schichten aus rothem und weißem Marmor oder grauem und rothem Sandstein, häufig mit den Löwen als Träger des vordersten Säulenpaars. Zu den schönsten Portalen romanischen Baustils gehören jene an der Kirche zu Marienberg im Vintschgan, der Stiftskirche zu Junicheu und den Burgkapellen Tirol und Zenoberg bei Meran. Die Thurmanlage ist im südlichen Tirol nach italienischer Art nicht selten von der Kirche getrennt, sowohl in der romanischen als auch in späteren Bauepochen. Selbst bei kleineren, sonst einfachen Kirchen frühmittelalterlichen Stils wurde hier der architekto- nischen Gliederung der Thürme eine besondere Sorgfalt gewidmet. Die Anwendung der Rundbogenfriese mit Lisseueu und der durch Säulenpaare mit gemeinsamem Kämpserstück getheilten Schallseuster der romanischen Thnrmbanten ist in Tirol lange typisch gewesen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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