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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 438 -
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438 in der Regel einfach, in strengen Architektnrformen mit haltbaren Mineralfarben in Grau oder Braunroth, solche des XVII. und XVIII. Jahrhunderts zumeist polychrom ausgeführt. Beispiele der ersteren Art finden sich häufiger noch erhalten an größeren Schloß- bauten, wie Ambras, Friedberg und Flaurliug im Innthal, Pallaus, Velthurns und Trostburg im Eisackthal :e. Zu Ötz, Habicheu uud Weuus sind noch ländliche Wohnhäuser mit reicher Bemalung im Stil der Renaissance erhalten. Die schönsten und zahlreichsten Repräsentanten gemalter Barock- uud Rocoeo-Architektur finden sich an den Hanssa^aden des Marktes Reutte. Im Innenausbau der deutschtirolischen Profanbauten aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert spielt die Holzarchitektur an Schutz- und Zierverkleidungen der Wohn- gemächer eine hervorragende Rolle. Es wurden in dieser Hinsicht in den Schlössern Ambras, Velthurns und Tratzberg wahre Meisterwerke geschaffen, denen sich die Ver- täfeluugeu mancher Edelansitze, wie zu St. Michael in Eppan, Aufhofen im Pusterthal, Oberrasen im Autholzerthal und andere würdig anreihen. Als Erzherzog Ferdinand II. von Tirol das später dnrch seine Kunstsammlungen berühmte Schloß Ambras bei Innsbruck bedeutend erweiterte, erbaute er um 1571 den vom Hochschloß getrennten „großen Saal". Dieses eigenartige Bauwerk birgt neben der von wälschen Meistern hergestellten Stncco-Architektnr des Jnnenranmes, den al kiesco gemalten Bildnissen tirolischer Landesfürsten uud den schönen niederländischen Grotesk- malereien in der reich gegliederten Saaldecke und den Thüren hervorragende Werke dekorativer Holzarchitektur, welche von einheimischen Meistern hergestellt wurden. Die größeren städtischen Profanbauten Nordtirols stammen zumeist aus dem XVII. uud XVIII. Jahrhundert. In Innsbruck finden sich an dem unter Erzherzogin Claudia erbauten alten Regierungsgebäude schon ausgeprägte Formen der Spätrenaissance nnd der Barockstil gelangt in dem um 1728 vollendeten landschaftlichen Gebäude (Landhaus) mit seiner genial concipirten Hanptsa^ade, dem Stiegenhaus uud Sitzungssaal des Tiroler Landtags und nicht minder in der zugehörigen prächtigen St. Georgskapelle in vor- nehmer Art zum Ausdruck. Bedeutende palastähnliche Bauten ans der späten Renaissance-- Epoche sind zu Innsbruck außer den genannten noch das gräflich Taxis'fche Palais, das von Pfeifersberg'fche und das Helblinghaus, letzteres mit reicher Stuccodecoratiou der Fanden im Rococostil, zu Schwaz das gräflich Enzeuberg'sche Palais und das sogenannte Fuggerhaus, ferner das bischöfliche Palais in Brixen mit schönem Arkadenhof uud der Kapelle, das Merkantilgebäude in Bozen, ausgezeichnet durch prächtige Stiegenanlagen, und die Paläste Sardagua, Prato uud Garovaglio in Trient. An Stelle der von Kaiser Maximilian I. angelegten Hofburg zu Innsbruck, welche nach den« Brande im Jahre 1534 durch Kaiser Ferdinand I. im Stil der Renaissance
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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