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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
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24 Halme der Pflanzen, sowie das schwarze Erdreich wie mit Reif bedeckt von glitzernden Krystallnadeln eines aus dem Boden ausblühenden, dem Glaubersalz ähnlichen Salzes. An tausend Stellen prickeln Gasquellchen hervor und in den Wassertümpeln brodelt es davon, die große Quelle aber am Rande des Moors, vom Volke der „Polterer" genannt, seit ihrer Fassung „Kaiserquelle" geheißen, wirft ihr von beigemengten Gasmassen milch- weiß scheinendes Wasser wie kochend empor und verursacht dabei ein weithin hörbares polterndes Geräusch. Der Boden des Egerischen Kessels ist bis an die waldigen Randgebirge von der Landwirthschaft in Besitz genommen worden. Zahlreiche Dörfer und Gehöfte sind über dasselbe hin verstreut. Die Ortschaften bestehen meist aus wenigen großen Bauerngütern, an welche sich eine Anzahl Häusler — Kleinbauern oder Arbeiter — anschließt. An größeren Ortschaften und Städten außer Eger hat das Egerlaud nur Franzensbad, Haslau, Wildstein, Königsberg nnd Unter-Sandan. Franzensbad, als eine Colonie von Eger im vorigen Jahrhundert um die dortigen Mineralquellen angelegt, ist erst seit 1852 eine selbständige Stadt. Eger, von dem Egerländer überhaupt „die Stadt" genannt, liegt an dem Fuße des zum Fichtelgebirge als Ausläufer gehörigen Grünberges (632 Meter), von dessen Höhe die St. Anna-Kapelle weit über das Land schaut. Die uralte Stadt hat eine reiche geschicht- liche Vergangenheit, an welche sich die Erinnerung des Staufenkaisers Friedrich I. Barbarossa und vieler anderer Fürsten, nicht minder des tragischen Endes Wallensteins knüpft. Im Grenzgebiet als Knotenpunkt von sechs Eisenbahnlinie — zwei österreichischen, drei baierischeu und einer sächsischen — gelegen, hat Eger sehr an Bedeutung gewonnen und beginnt nun auch Industrie zu entfalten. Diesen veränderten Umständen fielen auch die Gräben und Mauern zum Opfer, die ehedem die Stadt umgaben, an deren Stelle sich nun moderne Straßen mit stattlichen Häusern, darunter das Rudolphiuum (Lehrerbildungsanstalt), die Turnhalle, ein Theater u. s. w. erheben. Der alte innere Theil der Stadt hat sein reichstädtisches Ansehen noch bewahrt. Häuser mit hohen rothen Ziegeldächern, mit gothischem Giebelwerk und Wappenschildern alter Geschlechter geschmückt, umringen den großen Marktplatz. Noch heute hat das ehemalige Bachhelbel'sche (jetzt Stadthaus), in welchem 1634 Albrecht von Wallenstein ermordet wurde, seine innere Ein- richtung, ja wohl auch sein Äußeres unverändert erhalten. Unter den Kirchen Egers ist die Decanalkirche zu St. Niklas ein hervorragendes Denkmal gothischer Baukunst. Von dem alten Egerer Schloß, in dessen Palas Wallensteins Generale in derselben Nacht wie er niedergemetzelt wurden, der wie die merkwürdige Doppelkapelle uoch aus der Zeit Friedrichs Barbarossa stammt, sind nur die kahlen Mauern übrig, nachdem die Franzosen im österreichischen Erbfolgekriege das Schloß 1742 verbrannt haben. Neben diesen Ruinen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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