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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 32 -
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32 über die Au zur Stadt sagt uns, daß die Eger zu Zeiten die ganze Breite ihrer Thal- sohle in Anspruch nimmt. Lauu hat in seiner inneren Stadt viele alterthümliche Bauten erhalten, vor Allem eine schöne gothische Kirche, an die sich das Andenken des Meisters Benedikt von Laun, eines der hervorragenden Architekten des XVI. Jahrhunderts, knüpft. Zuckerfabriken, welche ihre weitläufigen Gebäude weithin sehen lassen, erinnern daran, daß wir nun den innerböhmischen Bezirk betreten haben. Noch eine Strecke fließt die Eger zwischen dem Mittelgebirge und dem Nordrande des mittelböhmischen Hügellandes hin, berührt die Städtchen Libochowitz und Budin, dann tritt sie in das weite ihr und der Elbe gemeinsame Becken, dessen westliche und nördliche Umrandung die schöne Bergreihe des Mittelgebirges bildet. Das Land zwischen der Elbe und der Eger. Zwischen der Elbe nnd Eger liegt ein an landschaftlicher Schönheit wie an Fruchtbarkeit und Industrie gleich reicher Theil von Böhmen, der das westliche Mittelgebirge und die große Aussig-Komotaner Braunkohlenmulde umfaßt. Das böhmische Mittelgebirge ist vulkanischen Ursprungs. Zur selben Zeit als die Braunkohlen in den seichten Landseen am Fuße des Erzgebirges entstanden, ergossen sich aus einem Zuge tiefgehender Spalten, deren Richtung parallel zum Erzgebirge durch das Streichen des Mittelgebirges angedeutet wird, Basalt- und Phouolithmassen, welche sich in Form von mächtigen Strömen und Decken übereinander lagerten und Kuppen bildeten, auf und neben denen immer neue Ausbruchsstellen entstanden. Die vulkanischen Ausbrüche fanden jedoch noch vor dem Ende der Tertiärzeit ihren Abschluß. Die ergossenen Massen erstarrten und erkalteten und die Atmosphäre übernahm es nun, daraus in unzählbaren Jahren den Gebirgskörper zu gestalten, wie wir ihn heute vor uns haben. So blieben von den ehemaligen Kraterbergen nur Ruinen, nur die festen Absormungen der Höhlungen ihres Innern in den Kegelbergen zurück. Ströme und Decken wurden so zernagt, daß selbst ein Sachkundiger Mühe hat, ihre einzelnen Theile heute wieder zu erkennen. Nur da, wo die Elbe sich mitten durch das Gebirge den Weg gebahnt hat, wird die ursprüngliche Anlage des Baues des Mittelgebirges in einer auch den Laien ver- ständlichen Weise ersichtlich. Hier kann man, namentlich auf dem linken Elbe-User, oberhalb Aussig, die dem Braunkohlensandstein aufgelagerten Basaltdecken deutlich sehen, und hier sind auch die Stellen kenntlich, wo das glutflüssige Gestein dereinst aus weitgeöffneten Spalten in die Höhe gedrungen ist. Was Wind und Wetter davon abgetragen haben, die losen und lockeren Tuffe und vulkanischen Aschen, das wurde weithin über die Ebene gebreitet, und aus der Verwitterung derselben ist der fruchtbare Boden entstanden, der hier heimisch ist. Das ist in kurzen Zügen die Entstehungsgeschichte unseres Kegel- gebirges.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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