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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 134 -
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134 einem schlanken Kirchthurm überragt, welcher von drei zwiebelförmigen Kuppeln in gefälligen Formen bedeckt wird und weithin sichtbar ist. Der aufstrebenden Richtung modernen Lebens verdankt die sich ostwärts hinziehende Vor- und Neustadt ihre Ent- stehung. Unter der biblisch benannten Stadt breitet sich der auch biblisch benannte Teich Jordan aus, einzig in seiner Art, da er eigentlich eine von schroffen Abhängen und sanft aufsteigenden Ufern eingeschlossene, durch eiueu hohen Damm gesperrte Schlucht bildet und seine Gründung zu Ende des XV. Jahrhunderts nur dem wachsenden Mangel an Wasser verdankt; denn die auf eiuem Felsen stehende Stadt hat keinen Brunnen. Die nähere und weitere Umgebung von Tabor weist viele reizende Partien ans. Ihr Glanzpunkt ist und bleibt das Lnznitzthal. Gleich unterhalb der Stadt fließt der Fluß zwischen steilen Waldhängen und schroffen Felsabstürzen, von denen die malerisch gelegene Wallfahrtskirche von Klokot herabblickt. Jetzt krümmt sich der Fluß und bei jeder Krümmung erblickt man ein neues und schöneres Landschaftsbild. Über Steingerölle und zwischen Felsblöcken rauscht das Wasser von Mühle zu Mühle, immer von waldigen Höhen begleitet, und nacheinander öffnen sich in den Hängen tiefe und enge Thäler, durch welche die Bäche murmelnd herabfließen. Die schönste Stelle ist Pribenitz, wo sich das bisher düstere Thal erweitert, so daß es Raum für einen mäßigen Wiesengrund gewährt. Am linken Ufer erblickt man eine Felswand mit den Trümmern der Burg Groß- Pribeuitz, nach der darauf erfolgten Krümmung des Flusses sieht man eine ähnliche Fels- wand und Burgstelle am anderen Ufer, während die vom Flusse umflossene Ebene einen parkähnlichen Ausschnitt mitten im tiefen Walde vorstellt. Den besprochenen Charakter behält das Thal noch ein geraumes Stück unterhalb Pribenitz, da es fort vom Hochland eingeschlossen ist, aber eine Strecke weiter fällt das Hochland ab, die Lehnen beiderseits verflachen und werden nun stellenweise von steilen felsigen Ufern mit spärlichem Baum- wuchs und Waldgehängen unterbrochen. Ein liebliches Landschaftsbild erblickt man nach der Krümmung bei der Papirna (Papiermühle), nämlich die auf einem felsigen Vor- sprung thronende Marienkirche mit dem Rundthurm der Burg Dobrouitz und schließlich die am Fuße des Felsens liegenden Häuschen mit dem entsprechenden Hintergrund. Eine Strecke südwärts folgt das noch schönere Landschaftsbild von Bech in (Leck^nv). Nur wenige Städte in Böhmen (darunter Tabor, Elbogen und Neustadt an der Mettau) können sich einer ähnlichen imposanten Lage rühmen. Die von Norden vorgestreckte Hochebene verengt sich durch zwei Thäler, das der Luznitz, zu dem sie mit fchroffeu Felswänden abfällt, und das schattige tiefe Thal des Baches Smntna, welcher außerdem eine nach Westen vorgestreckte waldige Erdzunge umfließt. Auf dem ebenen Raume zwischen beiden Thälern steht die Stadt mit ihrer alten Pfarrkirche, zu der jährlich Hunderte von Andächtigen wallfahren. Die zweite Kirche, die Klosterkirche, steht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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