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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 162 -
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162 aber zum Besitz der Secpndogenitur des Allerhöchsten Kaiserhauses gehört. Östlich von Brandeis liegt das im Jahre 1818 gegründete, nun aber in größerem Maßstabe aus- gebaute Bad Houstka, fast zusammenhängend mit Sanddorf und durch dieses mit der historisch merkwürdigen Stadt Alt-Bnnzlan. An ihrem südwestlichen Endpunkte steht die im Jahre 1046 gegründete, aber durch öfteren Umbau veränderte St. Wenzelskirche mit dem uralten Collegiatkapitel. Der in der Kirche stehende St. Wenzelsaltar soll sich an der Stelle befinden, wo der genannte Landespatron den Märtyrertod gefunden hat. Am anderen Endpunkte der Stadt erhebt sich die Wallfahrtskirche St. Maria, ein großes und hohes Gebäude,-im Jahre 1607 gegründet. Ursprünglich eine Burg Boleslav des Grau- samen, gelangte Alt-Bnnzlan zu einer entsprechenden Blüte, verfiel aber infolge der Drangsale, deueu es namentlich im dreißigjährigen Krieg ausgesetzt war. In der nordwestlich von Brandeis gelegenen Ebene wiederholt sich so ziemlich der schon beschriebene Landschaftscharakter, nämlich am rechten Ufer Flachland mit Waldungen, am linken ein vom Fluß eine kurze Strecke steil aufsteigendes, sodann sich sanft erhebendes Hügelland, welches von den in die Elbe einmündenden Bächen dnrchfnrcht wird; nnr Elbe-Kosteletz, eine zeilensörmige Stadt, liegt ganz in der Ebene, während sich die unmittelbar oberhalb der Stadt befindliche St. Martinskirche auf einer die nächste Umgegend beherrschenden Anhöhe erhebt und durch ihre ehemalige Bestimmnng die Ver- anlassung zur Beueunung des Ortes gegeben hat. Nordwestlich davon am linken Ufer liegt das Dorf Lobkowitz, dessen Schloß dem fürstlichen Geschlecht Lobkowitz den Namen verlieh und sich bis zum Jahre 1829 in dessen Besitz befand. Auf dem Kirch- hofe befindet sich das einfache Grabmal Palackys. Von da fließt die Elbe zwischen Auen neben einem langen Höhenzug, dessen Gelände in die Ebene steil abfallen. Sein Anfang heißt Cecemin und ist durchwegs Ackerland. Durch eiueu tiefen Sattel, in dem die Bahn- station Wsetat mit einem Theile des Dorfes liegt, ist er von dem anderen höheren Höhen- zuge getrennt, der bei Priwor steil aufsteigt und bei dem Zusammenfluß der Elbe uud Moldau endet. Bei dem am westlichen Abhang gelegenen Dorfe Zabor begrüßen uns zuerst die bekannten Melniker Weingärten, welche sich bis jenseits der Stadt Meluik bis an den Endpunkt des Höhenzuges erstrecken. Noch jetzt empfindet die dankbare Nachwelt jahraus jahrein das segensreiche Geschenk Karls IV., der hierher Burgunder Reben verpflanzte. Der genannte Höhenzug fällt an seinem Ende gegen die Elbe schroff, gegen die andere Seite minder steil und gegen Norden sanft ab. Hier liegt Melnik, einst ein Fürstensitz, später ein Witwensitz der Königinnen und als Stammort der heiligen Ludmila allgemein bekannt. Am Ende der regelmäßig angelegten Stadt steht die im ernsten gothischen Stil erbaute Kirche, bei der sonst ein Collegiatkapitel bestand und die mit ihrem aus Quaderstein erbanten Thurm weithin sichtbar ist. An die Kirche stößt das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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