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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 192 -
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192 Theil hat. Was diese Partie ihres Laufes so reizend macht, sind die Inseln, deren schon in frühen Zeiten der Geschichte Erwähnung geschieht, so die Färber- oder Sophien- insel nahe dem rechten Ufer, die Schützeninsel «in meäio llummis- und die Insel Kampa, ,insula inferior, die untere Insel", wahrscheinlich im Gegensatz zu der Schützen- insel als der „oberen" im XII., die heutige Juden in sel nahe dem linken Ufer, das im XV. Jahrhundert, da wo das alte Snüchover Kirchlein stand und heute noch der botanische Garten steht, ,na travnieku" hieß. Zwei kleinere Inseln unterhalb der Kampa, deren eine „die Insel unter der Prager Burg" hieß, bestehen heute nicht mehr, ebenso eine größere Insel zwischen dem Vysehrad und dem Dorfe Zlichov, deren Fläche jetzt einen Theil der Kaiserwiese bildet. Diese Insel, sowie die unterste der Prager Inseln, die große Hetzinsel (Ltvaniee), eine Zeit auch „Groß-Venedig" genannt im Gegensatz zur Schützeninsel als „Klein-Veuedig", spielten zu Anfang der Hnsitenkriege eine strategische Rolle. Auf der Hetzinsel hatte 1420 Zizka seine Taborer Miliz, Fußvolk wie Reiterei, sowie den ganzen Troß im offenen Feldlager untergebracht; auf die Zlichover Insel wurde eine kleinere Besatzung gelegt und die Insel durch aneinandergekoppelte Holzflöße von der einen Seite bis zum Veyton unterhalb des Emausklosters, vou der andern Seite bis Podol mit dem rechten Flußufer verbunden, ein geniales Manöver, wodurch er den Vysehrad von der Flußseite völlig absperrte. Wir verlassen den Vysehrad, steigen erst hinab, dann bergan, haben zur Linken das Emanskloster, das unter dem kunstsinnigen Walten der Neuroner Benedictinermönche eine erfrischende Wiedergeburt erlebt hat, zur Rechten die Kirche St. Johann auf dem Felsen (na skalce, daher auch kurzweg Johannes Skalka genannt) mit dem schönen Treppenaufstieg, und befinden uns auf dem ausgedehntesten Platz der Stadt, dem ehemaligen Viehmarkt, dessen einst so wüstes Aussehen oben beschrieben wurde; jetzt heißt er zum Andenken an Karl IV. als Gründer der Neustadt Karlsplatz und ist in einen reizenden Park mit schönen Baumgruppen und farbenreicher Teppichgärtnerei umgewandelt. Wir begeben uns an den Fluß, um die Pal acky brücke, den jüngsten der fünf^ ständigen Flußübergänge Prags zu übersetzen; am Eingang tragen zwei Pylonen die von Meister Myslbek sinnreich geformten Standbilder der Libnsa und des sagenhaften Sängers Lumir, beide auf den Vysehrad hinweisend. Ans andere Ufer gelangt, gehen wir den Smi'chov hinab an der neuen schönen Kirche vorbei, streifen den Oujezd, dessen Name der deutschen Rahel so komisch-wundersam klang, und gelangen auf die Kettenbrücke. An den drei oberen Inseln vorüber haben wir am rechtsufrigen Ende derselben zur einen Seite das neu erbaute, wenig Tage nach dessen erster Eröffnung von einem verheerenden Brande « Ohne die zwei Eisenbahnbrücken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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