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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 216 -
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Seite - 216 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14

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216 mit ähnlichen reichen Funden, von Premysleni u. s. w. Die Seitenhocker reichen in Böhmen von der neolithischen bis zum Ende der Bronzezeit, die Sitzhocker von jener bis in die I'ene-Zeit; beide wiesen während der Bronzezeit ein ähnliches typisches Inventar und dieselbe Culturstufe auf. Hierher gehören auch die Skeletgräber von Ledec bei Schlan, ebenfalls mit Gold- und Bernsteinschmuck. Während der Bronzezeit ändert sich theilweise die Bestattungsart und es tritt vielfach die Leichenverbrennung auf. Als charakteristisches Beispiel für alte Bronzen diene uns der Massenfund von Krendorf (Krteno) an der unterenEger. Derselbe besteht aus 540 Stück kleinen, ganz gleichen Ringelchen, aus 37 Stück größeren Objecten, unter denen sich vier stark gebrauchte, zehn gebrochene und ein geflicktes Stück befinden, und aus einem Bronzekuchenfragmente. Das ganze werthvolle Inventar gehörte offenbar einem Gußhändler oder „Uaiekanck tonäeur* an, von dem wir heute nicht sagen können, ob er aus dem Süden oder aus dem Osten kam. Jedenfalls sind diese Bronzen älter als das erste Jahrtausend v. Chr. und zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Funden von Floth bei Czernikan in Posen, die wieder an die Funde aus Euböa mahnen. Es befinden sich unter den Krendorfer Bronzen vier große, mit eingeritztem Zickzackornament versehene Haarspiralen, einfache Armringe mit über- einander gelegten Enden, wie solche in etrnskischen Gräbern Italiens vorkommen, offene massive Ringe, von denen die kleineren als Fußringe, die größeren als Halsringe gedeutet werden können; zwei massive geschlossene Ringe, von denen der größere einen Durchmesser von 21 4 Centimeter und eine Dicke von 15 Centimeter besitzt, geben beim Anschlagen reine Töne und könnten als Cymbeln gedeutet werden. Drei massive geschlossene Ringe von 14 5 Centimeter Durchmesser und 18 Centimeter Dicke sind auf einer Seite kunstvoll verziert; ganz gleiche Exemplare fand man auch in Rymank. An Waffen und Werk- zeugen enthält der Fund drei Paalstäbe mit Ohr und offenen Schaftlappen (ein gleiches Exemplar kam in Zizkov vor) und drei kleine Sicheln, stark gebraucht und vollkommen geeignet, um die Ähren des Getreides abzuschneiden (ähnliche fand man bei Maskovitz an der Elbe, bei Jilove und andere Formen zahlreich in Nord- und Südböhmen, so bei Kostelee an der Elbe, bei Ehndenitz sob Klattan), Skal bei Protivin n. s. w.). Zwei Hälften eines Pferdezaums, sowie derlei anderweitige Funde des Landes nebst Pferde- beschlägen sprechen für die Pferdezucht. Von Gefäßen ist besonders eine Schale mit Deckel getriebener Arbeit mit Kugel- und Perlschnurornament, 13 3 Centimeter weit und 9 4 Centimeter hoch, erwähnenswerth; eine ähnliche befindet sich im Museum zu Stuttgart. Die gegossenen, seitlich flachen Ringelchen dürften als Tauschmittel (Ringgeld) anzusehen sein, dessen Beginn nach Egypten reicht, das sich bei den Griechen wiederfindet und dessen Spuren wir auch in den Pfahlbauten der Schweiz, in prähistorischen Stationen Frankreichs und Skandinaviens und anderwärts begegnen. Dieselbe Bedeutung dürften die vierzehn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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