Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 54 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 54 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Bild der Seite - 54 -

Bild der Seite - 54 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Text der Seite - 54 -

54 der Schuljahre (in seinem Geburtsort, in Zlonitz und in Böhmisch-Kamnitz) geweckten und geförderten musikalischen Anlagen trugen schließlich den Sieg davon und die Prager Organistenschule, welcher er dann anvertraut wurde, verließ er 1860 als ein ungewöhnlich begabter und tüchtig geschulter, vorläufig aber noch nicht mit sich einiger, gewaltig gährender Absolvent. Ausschließlich auf sich selbst angewiesen, wurde er Bratschist zunächst in Komzäks Civilkapelle, seit 1862 aber im böhmischen Theaterorchester, dessen Mitglied er dann durch elf Jahre blieb. Von allen Seiten drängten sich nun dem außerordentlich empfänglichen Kuustjüuger die mannigfaltigsten Eindrücke auf, ohne daß er sie zu bewältigen und in sich zu verarbeiten vermochte: ziellos ließ er sich damals noch von den stürmischen Wogen tragen, — aber im Laufe der Jahre lernte er gar vortrefflich die Ruder führen, indem er fleißig Quartette und Symphonien schrieb, die nicht gespielt wurden, und sogar eine (deutsche) Oper „Alfred" eompouirte, die nie das Licht der Lampen erblickte. Endlich trat 1873 die entscheidende Wendung ein: in einem „HIak<z1°-Concert errang Dvorak mit dem „Hymnus", einem Chorwerke von elementarer Gewalt, einen so stürmischen Erfolg, wie ihn das Prager Musikleben nur selten verzeichnet, und wurde vom Publikum wie von der Kritik sogleich den Besten zur Seite gestellt. Hochgespannt waren die Erwartungen — sie blieben nicht unerfüllt. Nach der günstigen Aufnahme, die sein , ki'äl a ukllt" gefunden, machte er sich an die Eomposition des Einacters „1'vräe palies" (Die Dickschädel), der aber erst nach Jahren (1881) zur Aufführung gelangte, nachdem ihm im Frühjahr 1876 ein interessantes Werk ernster Gattung, .Vancka" und anfangs 1878 eine (seitdem auch in Dresden und Wien gegebene) komische Oper ,3elma seäläk« (Der Bauer ein Schelm) zuvorgekommen war, welche letztere in ihrer lebens- frischen, temperamentsvollen Musik eine entschiedene Einwirkung der nationalen Richtung Smetanas zeigt, so daß Dvorak in der That auf diesem speciellen Gebiete dem Schöpser der ,?rockÄnä nevesta* und der »Hudieka- näher steht als irgend ein anderer böhmischer Componist. Im übrigen aber hat er als Dramatiker das Werk Smetanas nicht fortgesetzt; denn wenn auch in den früheren Partituren Dvoräks Spuren von modernen, selbst Wagner'schen Einflüssen nicht zu verkennen sind, so stellte er sich doch mit dem 1882 zum ersten Male aufgeführten .viinitri^" (Demetrius), einem musikalisch reich ausgestatteten, pompösen Werke, auf den Boden der „großen Oper" herkömmlichen Stils, wie er denn überhaupt nach Überwindung jener oben gekennzeichneten Sturm- und Drangperiode conservative Bahnen einschlug. Das letzte Bühnenwerk Dvoräks gehört abermals der komischen Gattung an; es heißt (Der Jakobiner, 1889). So Vortreffliches im Einzelnen auch die Opern Dvoräks enthalten, die stets mit den größten Sympathien empfangen wurden und der Mehrzahl nach im Repertoire der böhmischen Bühne festen Fuß gefaßt haben, so ist doch die wahre künstlerische Bedeutung
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild