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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 59 -
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59 Berechtigung und der musikalischen Entwickelungsfähigkeit des Melodrama endlich aus dem schattigen Bereich der bloßen theoretischen Discnssion in das volle Licht der praktischen Erfahrung gestellt und die gangbaren principiellen Zweifel an der Möglichkeit dieser Kunstgattung wohl entkräftet hat. Fibichs formell der Technik des modernen Musik- dramas entsprechende instrumentale Begleitung der gesprochenen Rede, deren Fluß sie weder stört noch deckt, muß an und für sich geradezu als eine geniale schöpferische That bezeichnet werden, die ihre musikgeschichtliche Bedeutung behalten wird, mag sie nun in der nächsten Zukunft Nachahmer finden oder nicht. Solch ein Wurf konnte allerdings nur einem Meister gelingen, der nicht blos über den ganzen technischen Apparat seiner Kunst, zunächst über das Orchester, unbeschränkt verfügt, sondern zugleich jene Gabe der wohl- berechnenden Reflexion besitzt, ohne welche an die Lösung eines derartigen neuen Problems kaum zu denken ist. Diese Gabe aber, die Frucht gründlicher theoretischer und historischer Studien, durch die Fibich, der entschiedene Fortschrittsmann, längst in allen Formen und Künsten des strengen Satzes heimisch geworden, macht ihn endlich auch zu einem trefflichen Pädagogen, dessen heilsamer Einfluß sich bei so manchem Angehörigen der jüngsten Musiker- generation Böhmens bewährt hat. Einen Theil seiner pädagogischen Erfahrungen hat er denn auch in einer großen (mit Johann Malät herausgegebenen) Elavierschule niedergelegt. Die vorstehende mit drei klangvollen Künstlernamen abschließende Skizze mußte nothgedrungen sich auf das künstlerisch oder geschichtlich Wichtigste beschränken und daher namentlich auch von der Besprechung des zu schönen Hoffnungen für die Zukunft berech- tigenden musikalischen Nachwuchses ebenso Umgang nehmen, wie von der Darstellung der bereits von den besten Erfolgen gekrönten Reformbestrebungen auf dem Gebiete der Kirchenmusik. Sie war bereits niedergeschrieben, als gelegentlich des Gesammtgastspiels des Prager Nationaltheaters auf der Bühne der Wiener internationalen Musik- und Theaterausstellung im Juni 1892 die böhmische Oper eine über alle Erwartung glänzende Aufnahme von Seiten des Publikums wie der Kritik fand, welche das soeben über Smetana, Dvoräk und Fibich Gesagte in vollem Umfange bestätigte. Vor Allem ist Smetaua endlich von der großen musikalischen Welt mit Jubel begrüßt, sozusagen entdeckt worden. Den wiederholten Vorstellungen der ,?rockanä nevüstg," und des ,valibor" im Ausstellungstheater folgte 1893 die mit derselben Begeiste- rung aufgenommene deutsche Aufführung der erstgenannten Oper im Theater an der Wien und in Berlin, und seitdem hat die Oper, wie auch der „Kuß" bereits den Weg auf andere deutsche Bühnen gesunden. Dvoräk, der im Ausstellungstheater durch seinen »vimitri^ vertreten war, ist als Dramatiker für Wien keine völlig neue Erscheinung gewesen; dagegen wirkte Fibichs melodramatische Musik zum ersten Theil von Vrchlickys „Hippodamia"-Trilogie als völlige Neuheit, nicht blos des bis dahin wenig bekannten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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