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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 86 -
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86 dort wieder zurück nach Venedig über die Alpenländer nach der Heimat ging, verzeichnete einer der Theilnehmer, Ritter Sasek von Mezihon, in böhmischer, ein zweiter, der Nürn- berger Gabriel Tetzel, in deutscher Sprache. Die Kriegswissenschaften ließen den Ruhm des böhmischen Namens weit über die Grenzen des Landes strahlen. Es gab beinahe keinen größeren Krieg in Mittel- und Osteuropa, an dem nicht Böhmen als Meister und Rathgeber theilgenommen hätten. In den Kämpfen der Polen mit den Rittern des deutschen Ordeus spielten böhmische Heerhaufen die Hauptrolle; in noch größerem Maße war dies in den Ländern der ungarischen Krone unter den berühmten Führern Johann Jiskra von Brandeis im Norden und Johann Vitovec im Süden der Fall. Der Einfluß dieser Verhältnisse ist auch in der Literatur zu erkennen; schon während der Negierung König Wenzels stellte Johann Häjek von Hodetin die ,?rg,va vHenskä« (Kriegsregeln) zusammen (1413) und im Jahre 1423 that dasselbe Johannes Zizka von Trocnov, indem er im Verein mit seinen Haupt- leuten und anderen Genossen eine Kriegsordnung »ktück vHensk^" herausgab. Auch Wenzel Vlcek von Eenov, der tüchtigste Heerführer Böhmens am Ausgang des XV. Jahrhunderts, verfaßte eine gründliche Belehrung: „Wie die Reiter, Fußgänger und Streitwagen zu ordnen seien". Die Rechtsprosa wurde durch das öffentliche Leben kräftig gefördert. In der Verwaltung des Landes, bei den Landtagen, vor Gericht und in den Stadtämtern gelangte die böhmische Sprache zur Herrschaft, wodurch der Geschäftsstil an Kernigkeit, Gewandtheit und Glätte immer mehr gewann. Dies beweisen außer zahlreichen öffentlichen Acten namentlich auch die Briefsammlungen verschiedener Staatsmänner und hervorragender Edelleute, wie zum Beispiel des Ales Holicky von Sternberg, Prokop von Rabstein, Jobst von Rosenberg, Leo von Rozmitäl und Anderer. Die Naturwissenschaften fanden nur zufällige und systemlose Behandlung. Auf sprachwissenschaftlichem Gebiete entstand zu dieser Zeit das erste Werk, welches eiuen Theil der böhmischen Grammatik systematisch behandelt: die Orthographie des M. Johannes Hns. In der zweiten Periode erscheinen die Erfolge geistiger Thätigkeit in einem viel günstigeren Lichte als während der hnsitischen Zeit. Die literarische Production wächst von Jahr zu Jahr und verbreitet Kenntnisse in Hütten und Palästen. Kostbare Werke sind im Familienheim ein gewöhnlich anzutreffender Luxus. Die Sprache, auf bisher ungewohnte Bahnen geführt, mnß sich ein nenes Gewand aneignen und gewinnt darin verjüngte Gestalt, geschmackvolle Anmuth und Biegsamkeit. Diese Vorzüge treten klar hervor, wenn man änßeren Umfang und stilistische Fassung allein ins Auge faßt, minder günstig ist der Eindruck, wenn man auch den inneren Gehalt betrachtet. Man kommt gar oft zu der Überzeugung, daß die Literaturwerke keine originellen Richtungen verfolge«,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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