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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 104 -
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104 mit eingerechnet; die letzteren repräsentiren beinahe ausnahmslos die Thätigkeit der katholischen Partei. Eine wechselseitige Beeinflußung ließen die schroffen religiösen Gegen- sätze nicht zu. In der auswärtigen Gruppe ragen die Werke des berühmten Mährers Johann Amos Komensky(Comenius 1592 bis 1670) glänzend hervor. Sie gehören verschiedenen Fächern an und zengen überall von einer seltenen geistigen Überlegenheit, welche die Grundlagen des menschlichen Wissens nicht nur völlig beherrscht, sondern auch wesentlich erweitert, indem sie neue Bahnen erschließt und glücklich auch selbst betritt. Ein reiner Sinn für das poetisch Schöne spiegelt sich in seiner rhythmischen Übersetzung der Psalmen (circa 1624) ab, ferner in den Lehren des weisen Cato (1662) und namentlich in der kritischen Bearbeitung des Canzionals der Brüdergemeinde (1659); auch sein in Prosa geschriebenes Werk „l^gdzsrint sveta a rä j s räce" (Das Labyrinth der Welt uud das Paradies des Herzens, 1623) ist eine glänzende Bethätigung seines poetischen Gemüths, das sich in den ärgsten Drangsalen zu überirdischen Höhen aufzuschwingen vermochte. Unendliches Gottvertrauen ertönt aus der.HIudilia de^peövost i" (Das Centrum oder die Tiefe der Sicherheit, 1625); sonst erinnert wieder der Ausdruck grenzenlosen Schmerzes an die alttestamentarischen Propheten, wie zum Beispiel in „XSakt umiru^iei matky ^ecknvtx bra t r sks" (Vermächtniß der sterbenden Mutter der Brüderuuität, 1650) oder im »Lmutn^ pläe I inevem bo^irn pas t^ t e" (Wehklagen des durch Gottes Zorn verscheuchten Hirten, 1660). Auf wissenschaftlichem Gebiete sind seine böhmisch und lateinisch geschriebenen pädagogischen Werke, namentlich die Didaktik, l inAuarum, Uetliockus l ivZuarurn novissi ina, Orbis piekus und andere Perlen der Erziehungsliteratur; auch in seinen philosophischen Schriften bewährt er sich als ein Meister. Sein Stil ist überall anmuthig, in den böhmischen Schriften geradezu classisch. Unter den übrigen auswärtigen Schriftstellern ist nach Komensky der bedeutendste Pau l Skala von Zhor (gestorben nach 1640 in Freiberg in Sachsen), der Urheber einer umfangreichen Kirchengeschichte (10 Foliobände), in welcher auf protestautischer Grundlage die Ereignisse, die sich seit den Zeiten der Apostel bis zum Jahre 1623 iu der Welt überhaupt und iu Böhmen insbesondere zugetragen haben, dargestellt sind. Die von P a n l Stränsky (gestorben 1657), einem Zeitgenossen des Skala, herrührende lateinische „I lespublieu K l e i n a " (1634) mit der Darstellung der politischen Zustände und inneren Verhältnisse, wie sie sich in Böhmen im Laufe der Zeit entwickelt haben, tangirt das böhmische Schriftthum nur mit ihrem wichtigen Inhalt. Was die einheimische Literatur anlangt, so sehen wir da beinahe das ganze Jahrhundert hindurch die Thätigkeit des Jesuitenordens in hervorragender Weise vertreten;
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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