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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 138 -
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138 Clemens S tephan! von Buchau, der sich gerne „Inwohner von Eger" nennt, war auch ein fruchtbarer Dramatiker. Er übersetzte die Andria uud deu Euimchus des Terentius (1554), verarbeitete die „Historia vou einer Königin aus Lamparden" zn einer „Tragödia" (1551), dichtete die „Comodia": „Wie mau des Teufels Listen ent- fliehen soll" (1568) und eiue „Satyra oder Baurenspil von einer Mülnerin und ihren Pfarrherru" (1568). Ani reichsten vertreten sind nnter den dramatischen Dichtungen auch in Böhmen die Bearbeitnngen biblischer Stosse. Benedikt Edelbeck, wohnhaft in Bndweis, Trabant, später Pritschmeister des Erzherzogs Ferdinand von Tirol, schrieb 1568 eine „Comedia" von der freudenreichen Geburt Jesu Christi; Schweher (Heeyrus) stellte „Die tröstliche Geschichte von Maria Magdalena" dar. Einen alttestamentlichen Stoff wählte Dr. Balthasar Klein (f 1560) aus Joachimsthal mit der „Bußpredigt Jone des Propheten zu Niuive" und Math ia s Meißner mit der „Historia Tragödia: Ein neu Biblisches Spil von dem erschröcklichen Untergang Sodom und Gomorra". Das Stück erschien 1580. Meißner war 1543 in Gabel geboren, Schnlrector in Komotan, später (seit 1591 oder 1592) in Brüx. Auch er war Protestant. Seine Tragödie wurde sogar ins Cechische übersetzt. — Ein Drama vom „ägyptischen Joseph" hat sich bruchstückweise handschriftlich in Sonnenberg erhalten; der Verfasser ist unbekannt. Auch das historische Drama ist vertreten, und zwar durch „Ein wnnderseltzame Tragödia Von zweyen böhmischen Landherren, als der von Eommethaw und der von dem Brixer Schloß" ?c. ^rmc» 1594. Diese „Tragödia" behandelt ein Stück Zeitgeschichte. Herr Georg Popel von Lobkowitz war plötzlich von Kaiser Rudolf II. aller Würden entsetzt und ins Gefängniß geworfen worden. Man erzählte fich, er habe dem Kaiser nach dem Leben gestrebt und habe selbst König von Böhmen werden wollen, um dann alle Deutschen aus dem Lande zn jagen, sein Anschlag sei aber mißlungen. Der sehr naive Dramatiker, der ganz Gegner Georgs ist, stellt nach solchen Gerüchten die Anschläge und ihre Enthüllung dar. Zur rechten Zeit verweist uns dieses Drama auf die Geschichte: die Regierung Rudolfs II., die Empörung gegen den Kaiser, die stark gespannten nationalen Gegensätze, wozu noch die religiösen Streitigkeiten kamen. Sie führten zu einer beispiellosen Verwüstung des Landes in einem dreißigjährigen Kriege. Dadurch ist abermals die Entwicklung der Cultur jäh unterbrochen, ja die Schöpfungen früherer Zeiten sind so weit als möglich vernichtet worden. Auch von der Literatur gilt dies wieder. Diese war im XVI. Jahr- hundert überwiegend protestautisch: bei der Durchführung der Gegenreformation wurden unzählige Bücher, die akatholisch waren oder schienen, wo man ihrer nur habhaft werden konnte, verbrannt. Die Träger der Literatur waren im XVI. Jahrhundert meist die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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