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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 143 -
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143 Tonarten des Drama's, setzte dem bürgerlichen Trauerspiel Lessings eine „Miß Nelly Randolph" an die Seite nnd huldigte den heimischen Erinnerungen durch ein Schauspiel „Libnffa". Komarek, Buchhändler seines Zeichens, brachte es zu einigen Bühnen- erfolgen, die bis in unser Jahrhundert hinein vorhielten. Seine „Maria von Montalban" war das Ergötzeu unserer Urgroßväter. In seinem „Albrecht von Waldstein, Herzog von Friedland", einem Trauerspiel, das er gleichzeitig mit Schiller und unabhängig von diesem verfaßte, ging es wild nnd blntig genug zu. Viele Züge des polternden Stückes zeigen, daß der Autor dieselben Quellen benützt hat wie unser großer Nationalpoet. Diesem Getriebe der Schaffenden und Versuchenden stand die Universität in Prag ungemein nahe. Ein schöngeistiger Drang war über die gelehrten Herren gekommen. Von den vier Professoren, welche nach und neben einander die Geschichte und die Regeln der schönen Künste lehrten, unterließ es keiner, der Theorie das Beispiel hinzuzufügen und sich dichterisch zu versuchen, obgleich nnr Einer ans dieser Grnppe poetisch ver- anlagt war. Selbst der nrtheilsscharfe Seibt, dessen ganzes Wesen auf reflecti- rende Klugheit gestellt war, trat mit der Tragödie „Gabriele Montaldo" als Be- werber um den Lorbeer auf. Unter den Schülern, deren stilistische Arbeiten -— August Gottlieb Meißner, Dialoge und Erzählungen — der an- regende Mann 1784 in einem starken Bande als „Akademische Blnmenlese" veröffentlichte, befand sich einer, Anton Breicha, der vvm Hörsaal schnnrstraks zur Schauspielertruppe überging und schon ein Jahr später mit eiuer Tragödie hervortrat. Züge der Gewaltsamkeit und der Selbstüberschätzung, die an die Periode Gottscheds erinnern, waren unverkennbar an der übereifrigen Kathederpoetik jener Tage. Uberwiegend aber war das Verdienst der anregenden Kraft, welche zwar keine Dichter erzog, aber den Sinn für Dichtung hob nnd für die Tage der schaffenden Geister den Boden bereitete. Der Universitätsprvfefsor Karl Heinrich Seibt , ein Landsmann Lessings, ist der Zeit nach
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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