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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 174 -
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174 Franciscaner („Hiberuer") eingerichtet worden; wir werden es wegen seines innigen Zusammenhanges mit der Entwicklung des cechischen Theaters noch zu betrachten habe». Es führte den Titel „Vaterländisches Theater" (vlasteneckv divscklo), hatte ein deutsches uud slavisches Repertoire und machte dem Haupt- uud Nationaltheater mitunter gefährliche Coucurrenz; auch Mozarts „Zauberflöte" kam dort am 25. Oktober 1792 zur ersten (deutschen) Aufführung in Prag. Als die deutsche Schauspielgesellschaft des Ritter von Steinsberg dort spielte (1798), besetzte das „Vaterländische Theater" auch die Sommerbühnen von Karlsbad und Teplitz mit seinen Kräften, bald darauf aber machte ein Besitzwechsel in jenem Palais das „Vaterländische Theater" obdachlos. Wohl siedelte sich ein neuer Unternehmer mit dem alten Privilegium im Refectorium des aufgehobene» Dominicanerklosters zu St. Maria Magdalena auf der Kleinseite (dem heutigen Gendarmeriegebäude) an, aber dieses Theater verschmolz 1803 mit dem ständischen Theater als Filiale mit deutsch-slavischem Repertoire. So fand Karl Liebich die Verhältnisse, als er am 10. August 1806 die Directiou antrat. Seit 1796 schon einer der beliebtesten Darsteller Prags, unvergleichlich im Fach der fein-komischen Väter, dann als Regisseur und Seele des deutschen Schauspiels, wurde er nun ein energischer, rastlos thätiger, humaner und künstlerisch denkender Director. Durch die endliche Auflassung der als stabile Institution nicht mehr haltbaren italienischen Oper und die Gründung eines Pensionsinstitutes hoffte er seinem Unternehmen eine neue starke Basis zu geben. Die kolossalen Summen, welche die italienische Oper ver- schlungen hatte, kamen dem nothleidenden deutschen Schauspiel und der Begründung einer achtbaren deutschen Oper zugute, durch das Peusiousinstitut aber, welches vou seineu Nachfolgern fortentwickelt und zu einer in Deutschland und Osterreich einzigen Blüte gebracht worden ist, sicherte er der Prager Bühne die Erhaltung trefflicher Kräfte, pflanzte Beständigkeit und den Geist treuer Anhänglichkeit, aufopfernder Pflichterfüllung in das Personal, machte seine Bühne den hervorragendsten deutschen Bühnen ebenbürtig. Seine Personallisten repräseutireu eine Künstlergallerie, in welcher die markantesten Charakterköpfe jener Zeit vertreten sind: unter ihm erblühte das Talent Eßla i r s in Prag, unter ihm wirkten das Ehepaar Reinecke, der berühmte Heldenspieler Rudolph Bayer und Polawsky, der feinste Chevalierspieler seiner Zeit, Jahrzehnte hindurch eine Säule uud Zierde des Prager Theaters und des deutschen Schauspiels überhaupt, die Damen Bruuett i , Johanna Liebich, Philippine und Henriette Bessel; später kamen aus Hamburg die berühmte Sophie Schröder, deren Name in Prag Weltruf erreichte, die imposante Auguste Brede, Julie Loewe, die von Liebich entdeckten Ludwig Löwe und Wilhelmi, nachmals Sterne des Burgtheaters. Hier saugen die berühmte Caravoglia- Sandr in i , Therese Mül le r und ihr Gemal, der Tenor Joh. Christ. Grünbaum,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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