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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 204 -
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204 Stockwerken übereinander angebrachten Doppelfenstern aus dem einfachen Unterbau zierlich und luftig emporsteigen. Als Gegenstück der Prosi'ker Miniatnrbasilica der vorigen Epoche ragt unter den Landkirchen dieser zweiten Periode als ihre Königin die kleine, mit drei Apsiden und zwei Fa^adenthürmen ausgestattete, in drei Schiffe gegliederte Dorfbasiliea in Tismitz hervor, als deren Arkadenträger — das einzige Beispiel dieser Art in Böhmen — abwechselnd Pfeiler und Säulen dienen. Der Reiz der zierlichen Architektur wird durch das zum Bau verwendete Mate r i a l e noch gesteigert, indem das Mauerwerk durchwegs aus gut bearbeiteten Quadersteinen besteht, wie dieselben die nächsten Steinbrüche geliefert haben. Wenn schon die natürliche Farbe des Plänergesteins, des Sandsteins oder Granits dem Gebäude das Aussehen eines soliden Baues verliehen hat, wird der malerische Eindruck durch einen regelmäßigen Wechsel von zwei verschiedenfarbigen Steinarten noch bedeutend gehoben, wie es der Baumeister an den Kirchen zu Planan und Rudig sehr glücklich zu Stande brachte. Der zum Bau verwendete Mörtel hat eine bewunderungswürdige Festigkeit und hat zu der guten Erhaltung so zahlreicher Denkmale nicht wenig beigetragen. Der für das Aufblühen des romanischen Stils so fruchtbare Boden des XII. Jahr- hunderts wurde aber durch die eben angeführten reich geschmückten Landkirchen keineswegs erschöpft. Außer der durch den Herzog Borivoj II. aus Dankbarkeit für seine Errettung im Jahre 1115 gestifteten Collegiatkirche zu S a d s k a entstand nämlich in demselben Zeitraume eine ganze Reihe von großartig angelegten Klosterkirchen mit den dazu gehörigen Stiftsgebäuden. Wohin das Auge in Böhmen blicken mag, überall begegnet es monumentalen Klosterstiftungen, welche böhmische Herrscher, Magnaten des Landes und ihre Gemalinnen als bleibendes Andenken ihrer religiösen Begeisterung bauen ließen. Der iu der ersten Periode eingeführte Benedikt inerorden wurde durch neue Stiftungen bedeutend vermehrt. Herzog Svatopluk gründete im Jahre 1108 das Kloster Kladrnb, welches von Vladislav I. im Jahre 1115 vollendet und zu seiner Grabstätte erwählt wurde; die beiden Brüder Wilhelm und Hermann von Snlzpach erbanten im Jahre 1120 das Benediktinerstift Vilömov; ähnliche Klöster wurden in Postelberg und Seelau (Zelivo) errichtet; endlich ist die Brevnover Propstei in Podlazitz dnrch den König Vladislav I. im Jahre 1159 zu einer Abtei erhoben worden, während dessen Gemalin Jndita ein Nonnenkloster desselben Ordens in Teplitz erbante. Zn den „schwarzen Mönchen" gesellten sich um die Mitte des Jahrhuuderts „weiße" Regulareanouiker des ueugestifteten Prämonstratenserordens, welchen unter Vermittlung des berühmten Olmützer Bischofs Zdik der Bischof von Prag Johann I. in Böhmen einführte. König Vladislav I. stiftete im Jahre 1141 das erste Prämonstratenserkloster S t r ahov in Prag,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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