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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 466 -
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466 Nicht allein der Großgrundbesitz, sondern auch der kleine Landbauer betreibt seit Jahrhunderten sein Geschäft mit hervorragendem Eifer und sucht dem Boden um so reichlichere Pflanzenernten abzugewinnen, jemehr die Anforderungen der Neuzeit, haupt- sächlich die Volkszunahme dazu anspornen. Dies ist insbesondere auch au dem Fleiß wahr- nehmbar, mit dem die Landwirthe auf die Vervollkommnung ihrer Geräthe bedacht sind. Schon zu Anfang dieses Jahrhunderts hatten zwei schlichte Landleute aus der Gegeud von Pardubitz, Namens Veverka, jenes eigenthümliche Ackergeräthe ersonnen, das unter dem Namen Rnchadlo heute über ganz Enropa verbreitet ist und mit dem die empirischen Construeteure den Boden tiefer zu ackern und gründlicher zu wenden und zu lockern mit bestem Erfolge bestrebt waren. In neuerer Zeit wurde diesen Erfindern von ihren dankbaren Landsleuten ein schlichtes Denkmal, ein Werk Strachovskys, auf dem Stadtplatze in Pardubitz errichtet. An geschickten Verbesserern alter und glücklichen Erfindern neuer Geräthe und Maschinen für den Landbau hat es in Böhmen nie gemangelt; es sind da nicht blos Namen von Großwirthen wie Horsky, Henigstein und Andere anzuführen, sondern auch eine Reihe einfacher Landwirthe, Dorfwagner, Schmiede und Schlosser, deren technisches Genie sich in der geschickten Herstellung neuer zweckmäßiger Geräthe kundgab und auch gegenwärtig noch bethätigt. Nicht wenige dieser „kleinen Gewerbsleute" habeu sich durch Fleiß und Tüchtigkeit zu Fabrikanten emporgeschwungen nud können heute mit patriotischem Stolz genannt werden, da sie mit ihren Erzeugnissen nicht nur deu heimischen Markt beherrschen, sondern selbst dem Auslande die Fabrikate ihrer Werkstätten in großer Menge zuführen. Der Getreidebau. Der böhmische Weizen nimmt dadurch, daß sein Korn das feinste, an Weiße und Schwere unübertreffliche Mehl liefert, den ersten Platz unter den Halmfrüchten ein, und es ist noch immer der „gemeine" Weizen ('l'i-iUcum vulxnre), der den guten Ruf dieses Produetes — und des aus ihm bereiteten Gebäckes — aufrecht erhält. Daneben werden wohl auch manche Sorten ausländischen Ursprungs und selbst Varietäten eigener einheimischer Aufzucht angebaut; sie sind aber noch lange nicht zu eiuer solchen Bedeutung gelangt, wie der nackte und der ihm im Korn ähnliche Bartweizen, die sowohl als Winter- und Sommerfrncht, wie auch unter der Benennung „Wechselweizen" (presivka) gedeihen und in allen Weizengegenden Böhmens anzutreffen sind. Solche gibt es nun nicht nur in den gesegneten Niederungen, sondern überall mit Ausnahme der rings das Königreich Böhmen einschließenden Gebirgsgegenden, deren rauheres Klima der zarte Weizen nicht verträgt. Dagegen ist die zweite Halmfrucht, der Roggen (Secale eereale), das eigentliche Hauptgetreide Böhmens, dessen Cultur bis in die kalten Gebirgsgebiete hinanreicht und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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