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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 482 -
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482 wo ein 20.00(1 Eimer fassender Weinkeller aus dem XVII. Jahrhundert besteht. Auch sind noch hierher zu reihen die Gegend von Tro ja unmittelbar bei Prag an der Moldau gelegen, wo eiu leicht verwitterbarer Thonschiefer den Boden bildet, nnd die kalkreichen Lehnen am rechten Ufer der Chrndimka bei Chrudim, wo nach den Annalen des böhmischen Weinbaues einzelne Weingärten schon zu Zeiten Karls IV. bestanden, die neuester Zeit sowohl mit rothen als auch mit weißen Rebsorten wieder bepflanzt werden. Eine nicht minder bedeutsame Weinregion ist jene von Czernosek (^ernvsek^), von Leitmeritz ab an beiden Elbe-Usern mit Umgebungen, wo eruptive Gebirgsgesteine (Basalte, Phonolithe, Trachyte) das fruchtbare Erdmaterial liefern, welchem der aus weißen Traubensorten (vorwiegend Traminer und Zierfahnler) bereitete Wein seit Jahrhunderten seinen Wohlgeschmack verdankt. Als Erinnerung an den ehemaligen Stand und Umfang des böhmischen Weinbaues kann der noch bestehende größte Weinkeller im Lande gelten, jener von Czernosek, der, jetzt dem Grasen Sylva-Tarouca gehörig, im XIII. Jahrhunderte erbaut, 50.000 Eimer Wein zu bergen vermag. Bemerkenswerth ist auch die Thatsache, daß schon vor mehr als 500 Jahren Karl IV. befahl, Weingärten in der ganzen Umgebung von Prag ans 3 Meilen im Umkreise anzulegen, von denen allerdings meist nur noch geringe Spuren sich erhalten haben. Wiesenbau und Meli orati ou. Obgleich die Grasflächen Böhmens zur Ackerarea in keinem besonders günstigen Verhältniß stehen, indem die Wiesen und Weiden zusammen- genommen nur etwa 15 Procent, die Äcker dagegen über 50 Procent der Gesammtfläche betragen, so könnten doch die Wiesen in ihrem Gesammtansmaße von 522.014 Hektar und auch ein guter Theil der Weiden, die 261.951 Hektar ausmachen, beträchtlichere Mengen Futter liefern, wenn sie sich durchwegs in angemessenem Cnltnrzustande befänden. Dies ist nun leider nicht überall der Fall, denn eine gar große Wiesenfläche ist bis hente entsprechender Heuerträge deshalb nicht fähig, weil an die Beseitigung der natürlichen Hindernisse der Production noch wenig oder gar nicht Hand angelegt worden ist, ja es gibt Gegenden, wo der kleinere, minder aufgeklärte Grundbesitzer versumpfte Wiesen für eine Art Natnrnothwendigkeit hält und uicht daran glauben mag, daß da menschliches Bemühen im Stande nnd berufen wäre, Hilfe zu schaffen. Zwar hat schon vor einem halben Jahrhundert die k. k. patriotisch-ökonomische Gesellschaft das Bestreben bekundet, diesem Ubelstande abzuhelfen, indem sie einen eigenen Wiesenbau-Ingenieur für das Land anstellte, dessen Thätigkeit nicht ohne wohlthätige Folgen geblieben ist. Indeß ist erst in den letzten Decennien das Streben nach Hebnng der Grasprodnction durch Meliorationen des Bodens ein erfolgreicheres geworden, seit der Landeseulturrath für ein eigenes „cultnrtecbnisches Bnrean" sorgt, in welchem eine stattliche Anzahl tüchtiger Ingenieure
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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