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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 488 -
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488 Mischungen dieser mit den einheimischen Rindern haben sich im Laufe der Zeit „Schläge" herausgebildet, die heute mit vielen besonderen Eigenschaften auftreten und als Landraccn, Landschläge, angesehen werden, deren einige an Constanz wohl schon Wesentliches aufzu- weisen haben. So ist in dem Gebiete des böhmischen Mittelgebirges, im Nordwesten des Landes, der „Brüxer" Schlag einheimisch geworden, dessen Exemplare sich durch bedeutendes Körpergewicht, die Ochsen von 500 bis 700 Kilo, die Kühe von 400 bis 500 Kilo aus- zeichnen. Die mittlere Milchergiebigkeit der letzteren wird auf 1500 bis 1900 Liter im Jahre geschätzt. Sie sind von Farbe braunroth und liefern auch kräftige Zugthiere. Im Osten von Böhmen finden wir unter der Benennung „böhmisch-mährisches Gebirgs- vieh" ein gelbrothes, weißgeflecktes Rind, das seine Formen Berner und Kuhländer Stieren verdankt, während das wegen seiner vortheilhaften Eigenschaften sehr beliebte »Opocnoer" Rind im Nordosten Böhmens durch Einfuhr von Schwyzer und Mürzthaler Stieren herangebildet wurde. Ein anderer nicht minder verbreiteter Schlag ist der roth- braune des Böhmerwaldgebietes; es sind Abkömmlinge der alten böhmischen Kühe und eingeführter Berner und Pinzganer Stiere, die sich sowohl durch bedeutendes Körper- gewicht als durch ziemlichen Milchreichthum — circa 1800 Liter jährlich — auszeichnen. Auch das Egerlaud, im Westen Böhmens, hat seinen besonderen Viehschlag, Abkömmlinge von Voigtländer und Tiroler Stieren und altböhmischen Kühen. Dieser Schlag steht an Körpergröße dem übrigen Landvieh etwas nach und ist auch minder milchergiebig. Nach den gegenwärtig in Übung bestehenden Züchtungsmaßnahmen ist zu erwarten, daß einzelne Regionen Böhmens in kurzem zu wohlausgeprägten Rinderschlägen gelangen werden, insbesondere da ein Landesgesetz dahin wirkt, daß fortan zur Zucht nur wohl- geeignete Stiere in Verwendung kommen, eigene „Licentirungs-Commissionen" in Thätig- keit sind und der Landeseultnrrath es sich angelegen sein läßt, durch Einfuhr von Stieren bewährter Race und durch Auswahl solcher, die bereits im Lande selbst herangezogen worden sind, dem Kleingrundbesitz tüchtige Vaterthiere zuzuführen. Auch werden für gelungene Zucht und Pflege namhafte Preise bei den „Regionalansstelluiigen" und Aus- stellungsmärkten als Prämien geboten. Ein wesentliches Mittel zur Förderung der Rindviehzucht ist die Anlage des „Böhmischen Herdbuches", welches, seit dem Jahre 1867 bestehend, das Ziel ver- folgt, die Provenienz reinblütiger Rinder urkundlich nachzuweisen. Es wurde von der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft begründet und wird von der landwirtschaftlichen Eentralgesellschaft für das Königreich Böhmen weitergeführt. Nachdem die Hauptnutzung der Rindviehhaltung, die Milch, durch Auflassung des jedem Fortschritt abträglichen Pachtsystems zum Gegenstand der Eigenverwaltung
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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