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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 493 -
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493 Regionen, die im Herbst Ausstellungen veranstalten, einigen Stationen Gelegenheit bietet, ihre fortschrittlichen Producte zur Schau und zum Verkauf zu bringen. Es sind namentlich folgende Orte, wo Kleinthier-Zuchtstationen bestehen: Bulovka, Eisenhütte!, Goltfchjenikov, Gradlitz, Hrabacov, Chrudim, Josefstadt, Jungbuuzlau, Koterov, Kourim, Kukleua, Ledec, Manetin, Meziles, Nemyschl, Neustupov, Nimburg, Patek, Pecek, Pisek, Pluzua, Podebrad, Prag, Slotava, Sumbor, Tetln, Velin, Vyßerovitz. Als Musterstatiou ist jene von Manetin zu betrachten, deren Besitzer, I. Graf Lazansky, derzeit Präsident des Landesvereines ist. Die Statistik bietet bisher kaum Anhaltspunkte selbst für annähernde Schätzungen der Zahl des Geflügels. Die größten Geflügelhöfe bestehen auf Großgütern, wo ihre Haltung, oft mit Kapauueraufzucht verbunden, meist dem Bedarf der Besitzer dient. Indeß halten auch bäuerliche Grundbesitzer, ja selbst grundbesitzlose arme Familien in größerer oder geringerer Anzahl Hühner für den eigenen Bedarf. Die zahmen, genügsamen und findigen Thiere werden fast ohne Aufwand ernährt, da ihnen die freigebige Natur Millionen von Unkrautsamen und Jnsecten zu jeder Jahreszeit zu eredeuzen nicht müde wird, so daß auch die ärmeren Leute solcherart Eier, Fleisch und Federn producireu, für deren Verkauf mancher Gulden erworben wird. Hieraus ist zu schließen, daß das Hühnervolk in Böhmen viele Millionen zählen muß. Was die Zahl der Gänse betrifft, so wird dieselbe auf sechs Millionen geschätzt. Doch wird hiervon bei dem Umstände, als die Landbevölkerung nur wenig Rindfleisch verzehrt, aber zur Kirchweih- uud Winterszeit der Gänsebraten, namentlich jener der Martinigänse, zu den volksthümlichsten Genüssen gehört, der größte Theil von den Producenten selbst verbraucht und werden dem Handel nur etwa eine halbe Million Gänse zugeführt. Von diesen gehen viele nach Baiern, Sachsen und Preußen, wie auch nach Ober- und Niederösterreich, wo sich die böhmischen Gänse umsomehr eines guten Absatzes erfreuen, als die Landwirthe dieser Nachbarländer selbst zwar viel Geschmack am Braten, aber wenig Vorliebe für die mühsame Aufzucht der Gänse hegen. Am wenigsten Gänse findet man im Norden von Böhmen, dagegen die meisten in den südlichen Gegenden von Budweis, Klattau, Tabor, Kourim und Pilsen, dann in Mittelböhmen in den Gebieten von Berouu, Bydzov, Jungbuuzlau und Rakonitz. Von Federn und Federflaum werden an 80» Centner abgesetzt. Neben der Gans ist der nächst wichtige Schwimmvogel die Ente. Es gibt kaum eiu Dorf, ja kaum eiue Einschichte im Lande, wo immer sich ein Teich, ein Bach oder ein Tümpel vorfindet, wo nicht Enten anzutreffen wären; denn diese Thiere, denen die Natur Verdauungswerkzeuge für jedwede pflanzliche und thierische Nahrnngssnbstanz verlieh, sind geeignet, die scheinbar werthlosesten Abfälle von Hof und Küche, namentlich aber die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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