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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 494 -
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494 zahlreichen Bewohner von Gewässern und Tümpeln, in schmackhaftes Fleisch umzuwandeln, und schaffen sonst auch durch ihr Gefieder Nutzen. Tru thühner werden mit Vortheil vorzugsweise in der Nähe von Waldungen gezogen und bilden daher überall den Kleinviehstand der zahlreichen Forst- und Hegers- leute, von denen, da der Wald mit seiner Jnsectensanna dem Scharrvogel reichliche Nahrung bietet und die Frauen sich auf die Mastfütteruug wohl verstehen, die feistesten „Indianer" zu Markt gebracht werden. Was schließlich die Taube betrifft, so gibt es auch für diese Thierchen Tausende vou Liebhabern auf dem Lande und noch mehr in Städten und gehört der Tauben- braten zu den allerhänfigsten Gerichten, die auf den Speisekarten der Gasthäuser, ebenso wie in der Hausmannskost anzutreffen sind. In Städten pflegt die Taube allerdings nicht zu den Reizen monumentaler Bauwerke beizutragen, da sie alle Ornamente verunreinigt und daher nicht gerne gesehen wird. Gänse und anderes Geflügel von vorzüglichster Qualität und in erstaunlicher Anzahl liefert die Gegend von Sadska an der Elbe, wo die Frauen mit äußerster Sorgfalt die jungen Gänslein zu pflegen und sodann hochfein zu mästen verstehen, welchem Geschäft sie bei Tag und des Nachts beim Licht von Kienspänen obzuliegen nicht müde werden. Aus dieser berühmten Gegend, deren Name allen Prager Hausfrauen in vortheil- haftester Weise bekannt ist, wurden im Jahre 1890 über 45.000 Stück Gänse, über 2000 Stück Truthühner und 2300 Stück Enten, 2200 Stück Kapauner, 4600 Stück Hühner, 10.000 Schock Eier und 1500 Stück Hennen, außerdem Federn, Alles zusammen im Werthe von 180.000 Gulden ausgeführt. Die Fischzucht. Tausende von Felder- und Wieseubeneuuungen, wie „ober dem Teiche", „unter dem Teiche", „im Teiche", denen man allenthalben im Lande begegnet, legen ein sprechendes Zeugniß dafür ab, daß die Zahl der Teiche im Lande vormals eine viel größere gewesen sein muß als heute, und zahlreiche, theils uoch erhaltene, theils zerstörte Dämme lassen auf den großen Umfang der Wasserflächen schließen, die einst das Land bedeckten. Diese zahllosen Teiche waren ebensoviele Quellen einheimische» Fischreichthums. Nicht minder fischreich waren die Bäche und Flüsse Böhmens, denn es hatten einerseits noch nicht jene mannigfachen mit Wasserkraft betriebenen Industrie- Etablissements ihre dem Fisch ungenießbare!,, ja mitunter ihn selbst vergiftenden Ausflüsse deu Wasserläufen zugeführt, anderseits hatte auch die Dampfschiffahrt mit ihrem die ^Wässer beunruhigenden Betriebe noch nicht dazu beigetragen, den Flußfisch zu verscheuche«. Wenn es nun mehr eiuer Fabel als verbürgter Wahrheit ähnlich klingt, so ist es immerhin für den großen ehemaligen Fischreichthum Böhmens bezeichnend, daß berichtet wird, es habe in Prag das Stadtoberhaupt einst strenge anordnen müssen, daß man das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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