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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 526 -
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526 Wasch- und Berggold in der Bergstadt Knin einlöste und in neuester Zeit zunächst von einem Gewerkeu, sodann von zwei Gesellschaften wieder ausgenommen wurde. Die beiden Baue werden mittelst Stollen und Schachtbetriebes aus Erzgängen geführt, welche in Granit streichend außer gediegenem Gold auch Antimonerze enthalten und bis etwa 90 Meter Tiefe stellenweise alte Verhaue zeigen. Es ist dies gegenwärtig die einzige, vor der Hand allerdings bescheidene Goldgewinnung in Böhmen. Das Silber. Rücksichtlich der Silberproductiou nimmt Böhmen nicht blos in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart einen hervorragenden Platz ein; es steht hierin iu Österreich bei weitem obenan und ist relativ auch eines der silberreichsten Länder der ganzen Welt. Von den böhmischen Urgebirgen erweist sich als silbererzführend zunächst das böhmisch-mährische Hochplateau, also der südöstliche Theil des Landes, in einem ganzen Zug von Jglau bis Kuttenberg und auf einzelnen südlichen Punkten; dann das auch an sonstigen Erzen überaus reiche Erzgebirge; außerdem partieipirt an dem Silber- reichthnm in hohem Maße das böhmische Silur in seinen untersten Schichten (nach neuester Anschauung dem Cambrinm angehörig) im Bereiche des Brdywaldes (Pribram). Der älteste Silberbergbau ist jener von Mies aus dem Jahre 1188 super Zlsea, böhmisch Stlldrc»); darauf folgt Jglau (seit 1249) mit seinem auf böhmischem Boden gelegenen Bergbau und mit dem ersten niedergeschriebenen Bergrecht; sodann Deutsch-Brod (seit 1257), hierauf endlich Kuttenberg. Unter den Silberbergbanen der Vergangenheit nimmt Kuttenberg (Xuwü llora) die hervorragendste Stelle ein. Der Sage nach soll die zufällige Entdeckung der Knttenberger Silbererze durch einen Mönch aus dem nahen Kloster Sedlee auf den Grundstücken des Klosters um die Mitte des XIII. Jahrhunderts erfolgt sein. Zu Premysl Ottokars II. Zeiten wurde der Silberbergbau „des Kuttenberges" schon lebhaft betrieben. Zu Ende des XIII. Jahrhunderts erbaute Wenzel II., welcher in feiner Bergwerksordnung vom Jahre 1300 das Silberbergwerk als ein, den Königen von Böhmen vom Anbeginn der Welt durch Gottes Fügung vorbehaltenes Geschenk preiset, daselbst eine Art Burg, welche er als zeitweiligen Wohnsitz benützte, hauptsächlich aber als Münzgebäude einrichtete und aus Florenz berufenen Münzmeistern zur Verfügung stellte, aus welchem Grunde das noch bestehende Gebäude der „Wälsche Hof" (VlaSsky ävür) beuauut wurde. Hier wurden zunächst die bekannten Prager Groschen, eine damals neue und sehr schöne Münze, geprägt. In das XIV. Jahrhundert fällt die Periode der höchsten Blüte Kuttenbergs, insbesondere unter Johann von Luxemburg, Karl IV. uud Wenzel IV. Aus dieser Periode stammen die Prachtbauten, namentlich herrliche Kirchen, welche aus dem reichen Ertrage des Bergbaues von heimischen Meistern erbaut wurden. Kuttenberg galt damals als die zweite Hauptstadt des Landes uud erfreute sich der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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