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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 532 -
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532 wie auf dem an Silber armen, blos Eisenerz führenden Terrain. Der sogenannte „eiserne Hnt" ist den Alten wohl der Leiter gewesen, welcher gerade dort, wo er am deutlichsten war, zu wenigem oder keinem Silbererze führte. Vom Jahre 1530 besitzt die Pribram- Birkenberger Bergknappschaft als Geschenk Kaiser Ferdinands I. ein silbernes Siegel mit böhmischer Inschrift. Nach einer Münzamtsrechnnng aus den Jahren 1536 bis 1538 wurde damals die Silberabfuhr von Pribram jährlich mit 1400 Mark angenommen. Im Jahre 1551 wurden nicht weniger als 44 Zechen eingemnthet, doch zumeist wieder auf- gegeben uud andere aufgenommen; solcher Wechsel dauerte fort, derart, daß z. B. 1571 am Birkenberge (der späteren und gegenwärtigen ausgiebigsten Silberquelle) gar kein Bergbau bestand. Vom Jahre 1553 bis 1566 nahm die Silberprodnetion von jährlich 600 Kilogramm allmälig bis auf Null ab, der Bergbau kam nahe zum Erliegen. Um demselben aufzuhelfen, erhielt die Stadt Pribram 1579 vom Kaiser Rudolf II. ein ausgedehntes Privilegium; infolge dessen wurde 1580 der Bergbau von der Pribramer Stadtgenieinde aufgenommen, aber trotz aller Begünstigungen mit wenig Energie und geringem Erfolg fortbetrieben, bis endlich im Jahre 1779 der Adalbertschacht als erster Hauptschacht angelegt wurde. Man war «Änlich schon lange zu der Erkenntniß gekommen, daß am Birkenberge (abweichend von anderen Bergbauen) der eigentliche Adel erst in größerer Tiefe beginne und hoffentlich auch anhalte. Vor dem Abteufen des Adalbertschachtes und der hiermit erfolgten Regenerirnng des Bergbaues wurde eine Menge kleiner Gewerken, welche die erwachsenen Zubußen nicht zahlen wollten, aus der Unternehmung eliminirt, uud besaßen im Jahre 1780: das k. k. Ärar 84, die Gemeinde Pribram 4, die brauberechtigten Bürger 2, die Gemeinde Birkenberg ^4, Insassen von Dorf Lazec '/«, Wiener Gewerken 10, zusammen 100 /^« Kuxe. 8'/°4 verfallene Kuxe der Wiener Gewerken wurden alsbald vom k. k. Ärar übernommen. Mit dem Abteufen des Adalbertschachtes, also rund 1780, beginnt im Gegensatz zu dem früheren roh empirischen Vorgehen eigentlich erst eine planmäßige, zielbewußte bergmännische Untersuchung und Gewinnung der Erzgänge von Pribram-Birkenberg. Sie entwickelte sich systematisch bis zu dem glänzenden Standpunkt, welchen der Pribramer Bergbau um das Jahr 1870 erstieg. Das Pribram-Birkeuberger Erzrevier gehört dem Gebirge an, dessen Gesteine specifisch als Pribramer Schiefer und Pribramer Grauwacke bezeichnet werden. Die Schiefer werden nunmehr wegen ihrer discordauteu Lagerung als vorsilurisch betrachtet und der Hnron-Formation beigezählt, während die Pribramer Granwacken als sogenannte Tremosnaer Schichten (Sandsteine und Eonglomerate) die untersten Glieder (Barrandes Etage L) der ebenso wichtigen als hochinteressanten böhmischen Silurmulde bilden (von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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