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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 542 -
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542 mehreren Orten des Erzgebirges, aber auch uuter dem Ricsengebirge vor. Wvlframerz gewinnt man in Zinnwald (neben Zinn), theilweise auch in Schlaggenwald und Schönfeld. Uranerz, und zwar als Uranpecherz, kommt in ansehnlicher Quantität in dem Joachims- thaler Erzrevier vor. Bei dem ärarischen Bergbau zu Joachimsthal selbst bilden die Uranerze und die hieraus erzeugten ebenso prächtigen als werthvollen Uranfarben bereits seit einer Reihe von Jahren den Schwerpunkt der dortigen Bergbanprodnction. Die benachbarte „Sächsisch-Edelleutstollenzeche" ist Mitproducent an den Uranerzen nnd partieipirte im Jahre 1890 mit etwa 10 Procent an der Gesammterzengung, welche den Geldwerth von etwas über 64.000 Gulden in diesem Jahre hatte. Arsenikerze kommen im Riesengebirge (in Groß- und Klein-Anpa) vor; die betreffenden noch znrechtbestehcnden Bergban-Unternehmungen weisen jedoch dermalen keine Prodnction ans. Quecksilbererz. Zinnober, wurde ehemals auf dem Giftberge bei Komoran neben Eisenstein gewonnen und hieraus auch Quecksilbermetall erzeugt; gegenwärtig ist diese Gewinnung eingestellt. Ein ähnliches Quecksilbervorkommen hat der Eisensteinbergban zu Svatä bei Zditz, welcher jedoch dermalen nicht im Betriebe ist. Eine ganz ansehnliche Rolle spielt in der bergbaulichen Thätigkeit Böhmens die Gewinnung und Verwerthung der Kiese und der kiesigen Thonschiefer (Bitriolschiefer). Dieser Industriezweig, welcher die Gewinnung von Eisenvitriol (theilweise auch Kupfer- vitriol) und Alaun, dann Oleum, Schwefelsäure und Schwefel zum Zwecke hat, kann in Österreich als ein specifisch böhmischer bezeichnet werden; die Anfänge desselben in Böhmen datiren sich bezüglich des Alauns aus der Negiernngszeit König Wenzels IV. (1407), sonst aus dem XVII., möglicher Weise sogar aus dem XVI. Jahrhundert. Am Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts bemächtigte sich dieser Industrie die dadurch berühmt gewordene Firma „Johann David Starck", deren Gründer (eben dieses Namens) für seine betreffenden Verdienste in den Adelsstand erhoben wurde. In zwei Bezirken des westlichen Böhmens kam dieser bergmännisch-hüttenmännische Prodnctionszweig haupt- sächlich zur Entwicklung, und zwar in der Gegend von Altsattel, Bezirk Elbogen-Falkenan, dann in der Gegend zwischen Pilsen und Bras. In dem ersten Bezirke ist das Kiesvorkommen an die Braunkohle, in dem zweiten an die Steinkohle gebunden; in der Pilsener Gegend (bei Hromic und an anderen Orten) sind es insbesondere die Liegendschieser der dortigen Steinkohle, dem vorsilnrischen Huron angehörig, welche als sogenannte Vitriol- und Alaun- schiefer die angezogene Verwerthung finden. Diese Schiefer werden zuvörderst ausgelaugt und die Lange in eigenen Hütten anf Vitriolstein abgedampft, welcher sodann in besonderen chemischen Fabriken (namentlich zu Bras und Kaznan unter Verwendung der dortigen Steinkohle) auf die betreffenden Verkaufsartikel (Eisenvitriol, Oleum zc.) verarbeitet wird. Die Firma „Jndnstrialwerke vormals Johann David Starck", jetzt Aktiengesellschaft,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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